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Modell und Fotos von Gerd Busse | ||
Flettner Fl 265, Airmodel Kit 318, 1/72 |
Der Hubschrauber Flettner Fl 265 ist kaum bekannt, obwohl er bereits im Mai 1939 flog. Die 6 Prototypen wurden probeweise z. B. für schiffsbasierte Aufklärungsflüge und zur Rettung abgeschossener Piloten aus dem Schlauchboot eingesetzt.
Technisch interessant sind die beiden ineinander kämmenden zweiblättrigen Rotoren, die aus jedem Blickwinkel den Eindruck erwecken, dass sie schief hängen. Aber gerade das ist die Herausforderung: Nur bei der Drehung der beiden Rotoren zeigt sich, dass die Schiefstellung (jeweils 12 Grad zwischen Rotorachse und Senkrechter) die Voraussetzung dafür ist, dass sie nicht kollidieren. Das sollte auch am Modell von Airmodel nachvollziehbar sein. Gebaut wurde die V5 mit der Kennung GI+SB, von der es zwei gute Fotos gibt, die auch Detaillierungen und Korrekturen des schon älteren Bausatzes ermöglichen, der lange ungebaut im Schrank lag, weil für den engen Getriebekopf keine passenden Zahnräder zu finden waren.
Diese Zahnräder braucht man, weil die beiden Rotoren nur bei einer bestimmten Stellung aneinander vorbei kommen, bei anderen Winkeln kollidieren sie. Diese korrekte Einstellung zueinander erreicht man mit zwei Zahnrädern, bei deren Entdeckung der Zufall half: Da die Antriebsmotoren moderner kleiner Elektroflugmodelle nicht sehr langlebig sind, bleiben von ausgedienten Motoren z.B. die Messing-Ritzel übrig. Diese passen knapp in das Modell, wenn die Wandstärke im Getriebekopf durch Fräsen etwas reduziert wird, und sie laufen auch bei der erforderlichen Verkippung der Achsen einwandfrei.
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Am Modell wurde viel korrigiert und detailliert: Rumpf: Zu grob dargestellter Motor Sh 14 a ersetzt Lüfterflügel vergrößert Motorverkleidung: Scharnierband aus 0,2 mm dickem Draht, Löcher Durchsichtige linke Tür bei konventioneller rechter Tür Seitenteile Cockpitverglasung erneuert Cockpit mit Streben und Seitenfenstern. Höhenleitwerk mit richtiger Geometrie erneuert Trimmruder Seitenleitwerk angebracht Heckfahrwerk durch doppelt so großen Scratchbau ersetzt. Hauptfahrwerksstreben neu mit vorbildgerechten Breiten Getriebe und Rotoren: Beulen seitlich am Getriebeturm Details der Blattaufhängung Rotorköpfe, Rotorachsen neu und jeweils mit Zahnrad mit Details (z.B. Schlaggelenk) Rotorblätter aus 4 mm breitem Profilmaterial, Bohrungen 0,5 mm für Stahldrähte |
Die Rotoren werden so justiert, dass sie einen Winkel von 90 Grad bilden, wenn einer von beiden in Flugrichtung zeigt. Durch die neu gefertigten Rotorköpfe wird senkrecht zur Achse ein 0,5 mm dicker Stahldraht oberflächennah hindurchgeführt, der in die Rotorblätter passt. Bei der Drehung der beiden Rotoren ist zu beachten, dass sich der rechte von oben gesehen im Uhrzeigersinn dreht. Beide Rotoren gehen beim Drehen sehr knapp aneinander vorbei. Beim korrekten Achsenabstand (d.h. 1 mm mehr als am Modell möglich) wäre der Spielraum bei der Drehung der Rotoren nicht so knapp.
Das Modell wurde wie bei Prototypen üblich in RLM 02 (Gunze) lackiert. Passende Abziehbilder entstanden unter Auswertung der Originalfotos in Eigenfertigung. Zu beachten ist, dass die Kennbuchstaben GI auf der transparenten, linken Tür (die vermutlich die bei Deckslandungen und bei Aufnahme von Lasten wichtige Sicht nach unten verbessern sollte) weiß umrandet waren.
Wer mehr über die frühen deutschen Hubschrauber erfahren möchte, findet in dem empfehlenswerten Buch „Deutsche Hubschrauber 1930 – 1945“ von Steve Coates (Motorbuch Verlag Stuttgart) eine Fülle hilfreicher Information.
Vom Airmodel-Bausatz wurden im Wesentlichen der Rumpf und die verkleideten Hauptfahrwerksräder verwendet. Der Rest ist Eigenbau auf der Basis von Fotos.