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Junkers Ju 52 3m g5e, Italeri 1/72 |
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Original:
Die Junkers Ju 52 hatte ihren
Erstflug am 11. September 1930, damals noch einmotorig. Im Mai 1932 ging die
erste Ju 52 an Lufthansa, und zwar mit drei Motoren (daher Ju 52/3m). Im
Jahr 1936 bestand die Lufthansaflotte zu 85 % aus Ju 52/3m, bis 1939 flog
die Ju 52 in 30 Ländern. Am 5.9.1939 wurden drei Maschinen an die Schweiz
geliefert, die noch nach fast 80 Jahren mit ihren BMW 132 Motoren fliegen.
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Der Einsatz der Ju 52 senkte
die Unfallrate von 7,5 pro 1 Million Flug-Kilometer auf unter 1. Im
späteren Kriegseinsatz war die Ju 52 daher eine besonders zuverlässige
Transportmaschine.
Eine solches Transportflugzeug
ist das Vorbild des unten beschriebenen Modells, und zwar die Junkers Ju
52 3m g5e (See) mit der Kennung 8A+AL. Sie war ursprünglich im hohen
Norden eingesetzt, aus der Zeit stammen Eisbärwappen und
Propellerenteisung. Außen befand sich kein Peilrahmen.
Dieses Wasserflugzeug wurde vom
21 jährigen Gefreiten Heinz Busse (dem ältesten Bruder des Autors) im
Zeitraum 5. Mai 44 - Aug/Sept. 44 in der Ägäis zur Inselversorgung
(Kreta, Naxos, Kephalonia, Kythera ...) und im Rahmen von
Verwundetentransporten geflogen. Hier ist zu erwähnen, dass die Piloten
nach Aussage von Heinz Busse bei Verwundetentransporten keinen
Fallschirm anlegen durften, um das eigene Interesse an einer sicheren
Landung zu erhöhen.
Geflogen wurde meistens tief
und bei Nacht. Das Rücken-MG war ein wichtiger Schutz. Eine Ju 52 der
Staffel (Kennung leider nicht mehr bekannt) hatte am Seitenruder einen
Abschussbalken: Der MG-Schütze hatte einen angreifenden
Mosquito-Nachtjäger eher entdeckt als umgekehrt
Die 8A+AL war in den Farben RLM 65, 70 und 71 lackiert. Es wurde je
nach Bedarf von Schwimmerwerk auf Fahrwerk umgesetzt, eine Umlackierung
auf Seetarnfarben erfolgte nicht. |
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Bausatz: |
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Der ursprüngliche Bausatz in 1/72
stammt von Italeri, das Modell wurde 1996 mit vielen Detaillierungen
gebaut, wie nun in der Reihenfolge vom Bug zum Heck dargelegt wird.
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Rohrgerüst nach Vorbild der
Ju 52 im Deutschen Museum München. Inneneinrichtung gemäß
Pilotenbericht mit Cockpit, Funkerplatzeinrichtung und einfachen
Sitzen |
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Bug aus Alu-Blech,
Hutzen und Beulen tiefgezogen. Kabinenverglasung aus gefaltetem
Flachmaterial, Rahmenprofile aus Alu. Schräg gestelltes
Schlechtwetterfenster im Cockpit. Staffelabzeichen.
Auspuffanlage aus Kupfer gelötet.
Venturi- Rohr mit Anschlussleitung. Ölkühler, Füllstandsanzeige.
Struktur hinter Mittelmotor neu graviert. Schleppantenne, dahinter
„Dampferlicht" unter Rumpfmitte
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Rechter
Seitenmotor: Spiegel zur Drehzahlfeinjustierung. Öffnung für
Anlasskurbel, Leiter mit Haltegriff, Enteisungsrohre für Propeller.
Alle drei Spinner weiß mit schwarzer Spirale. Hinten an den
Landeklappen befanden sich Stäbe zur elektrostatischen Entladung.
Vorne an
jedem Seitenmotor befand sich ein runder Spiegel, der so justiert
war, dass er dem Piloten durch den Propellerkreis des Motors den
seitlichen Blick auf den Mittelmotorpropeller ermöglichte. Wenn
beide Propeller synchron drehten, ergab sich ein stehendes
Streifenmuster vor dem Himmel |
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10 t-
Schwimmer von Heinkel: Verstärkt, graviert, Deckel (zur täglichen
Kontrolle der einzelnen Schwimmerkammern und zum Auspumpen), Klampen
(das sind die Dinger, an denen man ein Schiff oder den Flieger
festbindet) und Sorgleine angebracht |
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Wasserflugzeug in seinem Element.
Ausgefahrene Landeklappen und
Querruder mit Trimmruder. Leiter aus Alu-Blech. Schwimmerverstrebung
vervollständigt. Das kleine weiße Schild an der Türinnenseite war
bei der Reichsbahn „gefunden“ worden. Text: Nicht aussteigen, bevor
der Zug hält. |
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Luken und
Türen aus Alu-Wellblech gefertigt.
Lochspant neben Ladeluke, die nach Fotos detailliert wurde.
Rücken- MG erneuert, Scheibe tiefgezogen, Visier von Eduards.
Blindlandeantenne Eigenbau.
Klampen auch hinten an den Schwimmern. |
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Transportwagen (KORA C 7220) und Lanz-Bulldog (ExtraTech) mit vielen
Details aufgebessert.
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Alle Hoheitszeichen wurden mit der Airbrush
aufgebracht, weil Abziehbilder auf Wellblechstruktur problematisch sind.
Dabei war der richtige Sprühwinkel wichtig, damit die „Täler“ nicht
untersprüht wurden. Die schwarz-weißen Hoheitszeichen waren hierbei eine
echte Geduldsprobe, ein paar wurden dreimal lackiert. Eine Besonderheit
dieser Maschine waren die weißen Propellerspinner mit Spirale wie bei
Jagdflugzeugen. Das Staffelabzeichen „Eisbär im Nordmeer“ wurde mit
einem feinen Pinsel handgemalt. |
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