1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V. |
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Junkers Ju 388,
Special Hobby und Hasegawa 1/72 |
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Bau des Modells der Junkers Ju 388 L V1 DW+YY in 1/72:
Der
Prototyp Ju 388 L V1 DW+YY, Werk Nr. 500001 entstand auf der Basis der Ju 188,
er erhielt jedoch einen neuen Bug und die BMW 801 TJ, die zunächst noch
dreiblättrige Luftschrauben antrieben. Im Unterschied zu den späteren
Serienmaschinen hatte dieser Prototyp unter dem Rumpf nahe der
Tragflächenhinterkante nur einen kurzen Waffentropfen, der für
Rückwärtsbewaffnung vorgesehen war. Darum ist der Vorderrumpf sehr schlank.
Ein Flug
mit der DW+YY fand sich im Flugbucheintrag von H.W. Lerche im Buch „Pilot auf
Beuteflugzeugen“: Er flog die Maschine am 27.7.1944 in Rechlin in der Zeit 17:02
– 18:36 in 11 km Höhe.
Beim Bau
des Modells sind die vier Artikel von Michael Merker aus dem Jahre 1991 in „Jet
und Prop“ besonders hilfreich. Die Ju 388 wird als Bausatz in 1/72 von Special
Hobby angeboten mit den bekannten Schwächen (s. früheren Ju 388 Bericht und Artikel in KIT 6/2002 S. 52-57). Inzwischen erschien aber die Ju 188 A/E von Hasegawa, so
dass sich eine Kombination anbietet wie beim großen Vorbild: Nur Vorderrumpf und
Motoren aus dem Bausatz von Special Hobby verwenden, den Rest von der Hasegawa
Ju 188. Insgesamt eine kostspielige Kombination, weil vom teuren Special-Hobby
Bausatz fast alles in die Restekiste wandert.
Soweit der
einfache Grundgedanke. In Wirklichkeit gibt es Anpassungsarbeit und viele
Detailkorrekturen, die aber schließlich ein besonders vorbildgerechtes Modell
ergeben.
Die
Motoren sollten nach den Merker-Zeichnungen vorne einen größeren Durchmesse
haben (13,5 mm statt 11 mm). Das Lüfterrad wurde vergrößert, indem auf alle
Lüfterflügel ein dünnes und um 1,2 mm verlängertes Rechteck aus dünnem Alublech
aufgeklebt wurde. Die Bausatz-Motoren wurden stufenförmig abgetrennt und an die
entsprechend abgesägten Motorgondeln der Ju 188 geklebt, die auf der Oberseite
hohlkegelförmig ausgeschliffen wurden, damit sie zu der Verkleidung und den
darunter verborgenen ovalen Auspuffrohren passten. Letztere wurden aus dünnem
Alublech gebogen. In die Motorverkleidungen wurden Öffnungen für die
Rundinstrumente und für den Warmluftaustritt gebohrt.
Die
Tragflächen erhielten rumpfnah zwei ovale Kühlöffnungen. Im Querruder der
rechten Tragfläche wird das innere Trimmruder zugespachtelt und auch der
zugehörige davor liegende Handlochdeckel. Die Hohlkehlen für die
Querruderverlängerung sind im Bausatz zu flach, hier muß mit dem Kugelfräser
nachgearbeitet werden. Der Landescheinwerfer wurde ausgeschnitten und wie bei
der
früheren Ju 388 mit Glas und Reflektor dargestellt. Beide
Tragflächenunterseiten erhielten Stachelantennen und auf der Backbordseite die
Dipole des Funkhöhenmessers FuG 101. Das Fahrwerk wurde um 2 mm gekürzt, weil es
im Bausatz ausgefedert dargestellt ist. In die Gelenkscheren wurden Bohrungen
eingebracht, Bremsleitungen verbessern den realistischen Eindruck.
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Hohlkehle der
Außenflächen muss nachgefräst werden. |
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Linke
Tragfläche mit gelbem Landescheinwerferglas vor dem Anbau. |
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Der Rumpf
der Ju 188 wurde an der Beplankungsnaht vor dem Antennenmast abgetrennt und mit
dem entsprechenden Vorderteil der Ju 388 kombiniert. Diese Verbindung erfolgte
vor dem Zusammenbau der beiden Rumpfhälften, so dass innen Überlappungen mit
UHU-plus für hohe Festigkeit angebracht werden konnten. Die Cockpitausstattung
ließ sich nach Photos z.B. durch Verdrahtungen ergänzen. Vor dem Aufsetzen
der Cockpitverglasung wurden entsprechend Photos innen helle
Trocknungspatronen mit dünnen Scheibchen aus 0,8 mm dickem Rundmaterial
dargestellt. |
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Auf dem
Rumpfrücken verläuft das Seil zum Schlauchboot. Der Waffentropfen wurde aus
Balsaholz gefertigt, mit Sekundenkleber gehärtet und dann geschliffen und mit
Future geglättet. Dahinter wurden die Bodenluke und das Kennlicht dargestellt.
Die beiden Zungen am Heck, die die Montage des Höhenleitwerks erleichtern,
wurden um 1mm gekürzt, dann paßt das Leitwerk ohne Spalt.
Die
Lackierung erfolgte vor dem Zusammenbau von Rumpf, Tragflächen und Leitwerk oben
in RLM 02 und unten in RLM 65. Kennung und Hoheitszeichen wurden mit Schablone
nach den Merker-Zeichnungen angefertigt und mit der Airbrush lackiert. Die
Cockpitstreben entstanden aus schmalen in RLM 66 lackierten Abziehbildstreifen.