1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V. |
|
zurück zur Auswahl | ||
|
|
|
Modell und Fotos von Gerd Busse |
||
|
|
|
|
Rheinmetall-Borsig „Rheintochter“ R 1 von Modelcollect in 1/72 |
(noch auf provisorischem Transportgestell) |
|
|
|||
Modell:
Der Bausatz erlaubt den Bau eines unbedingt vorzeigbaren Modells. Er erweckt aber leider den Eindruck, als sei er nicht so ganz fertig geworden: Die linke Seite der Lafette ist gut detailliert, aber auf der rechten fehlt ein ganzes Bedienpult mitsamt Handrädern. Geräteanzeigen fehlen ebenfalls. Zum Glück gibt es in Röthenbach eine Flak 8.8 mit einigen Details.
|
|
|
Zunächst zur Rakete: Die 6
Austrittsdüsen der oberen Stufe sind nur angedeutet, es lohnt sich,
entsprechende Bohrungen und Röhrchen einzubringen. Zu beachten ist, dass die 2
Flossen mit den Leuchtmarken waagerecht und einander gegenüberliegend montiert
werden. In der hierdurch definierten Ebene liegen auch die waagerechten
Steuerflächen am Raketenkopf. Der Kabelkanal links oben auf Rheintochter fehlt
im Bausatz: Er enthält die Verbindung von der Steuereinheit in der Spitze zum
unteren Ende der oberen Feststoffrakete. Diese Verbindung, die auf einem
Originalfoto zu sehen ist, geht wegen Temperatur- und Druckbelastung nur „außenherum“.
Auch die großen vertikalen Stabilisierungsflächen am Heck sind durch Fotos
belegt. Sie waren aber nicht aus Holzbrettern gefertigt (wie fälschlicherweise
im Bausatz dargestellt), sondern aus Stahlblech. Es gab auch Rheintöchter, bei
denen die Stahlblechflächen durch Streben ersetzt waren. Die Flügel bestanden aus Holz. Museumsfotos aus dem Internet wurden skaliert, auf Abziehbildfolie ausgedruckt und aufgebracht. Die unteren vier Flügel sind hell wie Kiefernholz dargestellt, die oberen sechs Flügel dunkler. |
||
|
Die Lafette sollte verstellbar sein, um den Startwinkel variieren zu können. Im Modell wurde das als Scratchbau mit einem realistisch großen Zahnrad und einem reibungsgebremsten Ritzel erreicht. Die Rakete ist am Heck mit zwei dünnen Stahldrähten abnehmbar montiert. Die Anbringung der Details zur Steuerung und Beobachtung geht aus den Bildern hervor. Die Instrumente entstanden aus Fotos von Museumslafetten, die in Abziehbilder umgesetzt wurden. Die fehlenden Erdnägel wurden aus T-Profil verformt. Das Lafettenkreuz und der darauf angebrachte Befestigungskopf lassen sich durch die entsprechenden Teile des 8.8 Geschützes von Revell ersetzen. Man kann aber auch als Scratchbau nach der bemaßten Bauzeichnung von 1945 aus dem Internet eine vorbildgerechte Behelfslafette fertigen, wie bei diesem Modell. Diese hatte seitlich (im Unterschied zur 8.8) keine anklappbaren, sondern einschiebbare Füsse. |
|