Da ich erst
vor einigen Monaten die Horten Ho IX gebaut hatte und in das Thema Horten
noch gut eingearbeitet war, erschien es mir nur allzu logisch auch die
Horten Ho VII zu bauen. Ich hatte das Resinmodell vor einigen Jahren auf
einer Ausstellung in Erding direkt bei Airmodel erworben. Das Modell besteht
hauptsächlich aus einem großen Bauteil, das aus Tragflächen und Rumpf
besteht. Die Qualität erschien mir auch ganz ordentlich. Leider habe ich
keine große Erfahrung im Bau von Resinmodellen. Ich habe lediglich erst
einen Resinbausatz eines italienischen Herstellers gebaut, der aber sehr
hochwertig war. Schwierigkeiten hatte ich damals lediglich mit der
Verklebung der Teile. Sekundenkleber wollte oft nicht halten. Erst ein
Zweikomponentenkleber hielt die Teile dann besser zusammen. Der Bau beginnt
auch hier, wie üblich, mit dem Cockpit. Das Cockpit ist schon sehr gut
detailliert mit zwei Armaturenbrettern, sehr guten Steuerknüppeln, Pedalen,
Sitzen mit Lederpolstern und Gurten, Rahmenstruktur am Boden und Aluprofilen
mit Ausstanzungen im oberen Cockpitbereich. Lediglich eine gute Bemalung
fehlte noch.
Die Bugspitze wies jedoch seitlich rechts eine
große nicht komplett ausgespritzte Stelle auf. Diese habe ich mit
Sekundenkleber und Spachtel mühsam ausgefüllt, verschliffen und
nachgraviert. Sämtliche restlichen Kleinteile des Fahrwerks, der Propeller
und die Auspuffstutzen trennte ich nun vorsichtig mit Hilfe einer Säge vom
Angussbalken ab. Alle Teile erfordern erhebliche Nacharbeit und trotz
äußerst vorsichtigem Abtrennen beschädigte ich dennoch die feinen Lamellen
der Propellerspitzen. Kurzerhand ersetze ich dann die Propeller mit Teilen
von einer Fw 189 von MPM, von denen ich noch einige auf Vorrat hatte. Die
Fahrwerkklappen erschienen mir zu dick und wurden durch selbstgefertigte aus
Plastiksheet ausgetauscht. In den Fahrwerkschächten ergänzte ich die
fehlende Struktur aus dünnen Plastikstreifen. Dem Hauptfahrwerk spendierte ich noch Bremsleitungen aus 0,2 mm
Bleidraht und ersetzte die unbrauchbaren Räder durch welche aus der
Grabbelkiste.
Die Lufteinläufe der Triebwerke wurden noch mit feinem Gitter
detailliert. Etwas knifflig war dann noch das Zuschneiden der Vacukanzel,
von der leider nur eine vorhanden war. Zum Glück habe ich mich nicht
verschnitten und sie passte dann auch ganz gut in die Cockpitöffung.
Jetzt
war das Modell fertig für die Lackierung. Grundiert habe ich mit Alclad
White Primer, den ich seit einiger Zeit bevorzuge. Airmodel gibt bei der
Farbangabe an, dass gelbe und schwarze Bereiche auf der Tragflächenoberseite
zu finden sind. Obwohl ich dies bei Fotos so nicht erkennen konnte, verließ
ich mich auf die Angaben und lackierte die Maschine genauso. Hautsächlich
deshalb, weil das Flugzeug dadurch etwas interessanter wirkt, und wenn es
nicht stimmt ist es eben künstlerische Freiheit… Nach dem Abkleben dieser
Bereiche habe ich die Unterseite mit aufgehelltem RLM 65 ( Gunze H67) und
die Oberseite mit RLM 71 (H64) lackiert. Nach der Glanzlackierung verwendete
ich Decals von Aeromaster, da die im Bausatz mir nicht gefielen. Für das
Washing verwendete ich die entsprechenden Produkte von MIG. Sicherlich
erfordert ein Resinbausatz einen erheblichen Mehraufwand beim Bau, aber in
diesem Fall hielt er sich auf einem erfreulich niedrigen Niveau und neben
der Ho 229 sieht das Schulflugzeug Ho VII richtig gut aus. |