1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V.

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  Modell und Fotos von Gerhard Schmalzl  

 

Horten Ho VII V1, Airmodel Products, 1/72
Einsatzgebiet: Göttingen, Deutschland, Mai 1943
 
Da ich erst vor einigen Monaten die Horten Ho IX gebaut hatte und in das Thema Horten noch gut eingearbeitet war, erschien es mir nur allzu logisch auch die Horten Ho VII zu bauen. Ich hatte das Resinmodell vor einigen Jahren auf einer Ausstellung in Erding direkt bei Airmodel erworben. Das Modell besteht hauptsächlich aus einem großen Bauteil, das aus Tragflächen und Rumpf besteht. Die Qualität erschien mir auch ganz ordentlich. Leider habe ich keine große Erfahrung im Bau von Resinmodellen. Ich habe lediglich erst einen Resinbausatz eines italienischen Herstellers gebaut, der aber sehr hochwertig war. Schwierigkeiten hatte ich damals lediglich mit der Verklebung der Teile. Sekundenkleber wollte oft nicht halten. Erst ein Zweikomponentenkleber hielt die Teile dann besser zusammen. Der Bau beginnt auch hier, wie üblich, mit dem Cockpit. Das Cockpit ist schon sehr gut detailliert mit zwei Armaturenbrettern, sehr guten Steuerknüppeln, Pedalen, Sitzen mit Lederpolstern und Gurten, Rahmenstruktur am Boden und Aluprofilen mit Ausstanzungen im oberen Cockpitbereich. Lediglich eine gute Bemalung fehlte noch.
     
 
     

Die Bugspitze wies jedoch seitlich rechts eine große nicht komplett ausgespritzte Stelle auf. Diese habe ich mit Sekundenkleber und Spachtel mühsam ausgefüllt, verschliffen und nachgraviert. Sämtliche restlichen Kleinteile des Fahrwerks, der Propeller und die Auspuffstutzen trennte ich nun vorsichtig mit Hilfe einer Säge vom Angussbalken ab. Alle Teile erfordern erhebliche Nacharbeit und trotz äußerst vorsichtigem Abtrennen beschädigte ich dennoch die feinen Lamellen der Propellerspitzen. Kurzerhand ersetze ich dann die Propeller mit Teilen von einer Fw 189 von MPM, von denen ich noch einige auf Vorrat hatte. Die Fahrwerkklappen erschienen mir zu dick und wurden durch selbstgefertigte aus Plastiksheet ausgetauscht. In den Fahrwerkschächten ergänzte ich die fehlende Struktur aus dünnen Plastikstreifen. Dem Hauptfahrwerk spendierte ich noch Bremsleitungen aus 0,2 mm Bleidraht und ersetzte die unbrauchbaren Räder durch welche aus der Grabbelkiste. Die Lufteinläufe der Triebwerke wurden noch mit feinem Gitter detailliert. Etwas knifflig war dann noch das Zuschneiden der Vacukanzel, von der leider nur eine vorhanden war. Zum Glück habe ich mich nicht verschnitten und sie passte dann auch ganz gut in die Cockpitöffung.

 

Jetzt war das Modell fertig für die Lackierung. Grundiert habe ich mit Alclad White Primer, den ich seit einiger Zeit bevorzuge. Airmodel gibt bei der Farbangabe an, dass gelbe und schwarze Bereiche auf der Tragflächenoberseite zu finden sind. Obwohl ich dies bei Fotos so nicht erkennen konnte, verließ ich mich auf die Angaben und lackierte die Maschine genauso. Hautsächlich deshalb, weil das Flugzeug dadurch etwas interessanter wirkt, und wenn es nicht stimmt ist es eben künstlerische Freiheit… Nach dem Abkleben dieser Bereiche habe ich die Unterseite mit aufgehelltem RLM 65 ( Gunze H67) und die Oberseite mit RLM 71 (H64) lackiert. Nach der Glanzlackierung verwendete ich Decals von Aeromaster, da die im Bausatz mir nicht gefielen. Für das Washing verwendete ich die entsprechenden Produkte von MIG. Sicherlich erfordert ein Resinbausatz einen erheblichen Mehraufwand beim Bau, aber in diesem Fall hielt er sich auf einem erfreulich niedrigen Niveau und neben der Ho 229 sieht das Schulflugzeug Ho VII richtig gut aus.