Eigentlich wollte
ich schnell mal ein Modell zwischendurch bauen, da das Projekt, an dem ich
letztes Weihnachten arbeitete, gerade einen schöpferischen Tiefpunkt bei mir
auslöste, denn es lief einiges nicht so wie ich mir das vorstellte. Da kam
mir die Klemm von Huma gerade recht, die ich in diesen Tagen zufällig in die
Hände bekam. Gesagt, getan und los ging der Bau. Grundsätzlich lassen sich
die späten Huma Kits mit den Filigranteilen alle sehr gut bauen. Da macht
auch dieser Bausatz keine Ausnahme. Durch die Filigranteile ist das Cockpit
schon von Haus aus gut ausgestattet für diesen Maßstab. Ich ergänzte hier
lediglich einige Streben für die Rumpfstruktur, die Gurte und ein Hebelchen.
Beim Motor war etwas mehr Arbeit angesagt, da vorne in der Motorverkleidung
große Öffnungen sind, die den nicht vorhandenen Motor erkennen lassen
würden. Also fügte ich einen Spant ein und deutete aus Motorresten einen
Motor an. Die Öffnungen in der Motorverkleidung bohrte ich außerdem auf und
ergänzte noch den Auspuffstutzen unten an der Verkleidung. Der Rest des
Zusammenbaues ging problemlos vonstatten.
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Inzwischen hatte ich im
Internet Fotos eines gebauten Modells entdeckt, das mich sofort ansprach.
Eine zivile Maschine aus den frühen 30er Jahren in Naturholzausführung.
Recherchen über Holzimitierung ergaben, dass ich wohl einen Rakelpinsel dazu
benötigte. Den gab es dann auch bei Da Vinci und dann kam der Corona
Lockdown. Die Geschäfte hatten zu und nur einen Pinsel wollte ich nicht im
Internet bestellen. Deshalb entschloss ich mich noch eine Klemm 25 - eine
hatte ich noch in meinen Fundus- als Luftwaffenschulflugzeug zu bauen. Der
Zusammenbau ging nun noch zügiger und die Lackierung in RLM 02 war mit
Gunzefarben sowieso kein Problem. Abschließend baute ich noch eine
Lederposlterung aus Kristal Klear um die Cockpitöffnungen auf, fertigte
Haltegriffe aus dünnen Draht außen an den Tragflächen und ergänzte Gestänge
und Steuerseile für sämtliche Ruder. Inzwischen waren die Läden wieder auf
und ich bekam meinen Pinsel. Nun konnte auch die Lackierung der zweiten
Maschine beginnen. Da die hinteren Teile der Tragflächen bespannt und leicht
durchscheinend waren, lackierte ich zuerst die Rippenstruktur mit Tire
Black, was ein sehr aufwändiges Abkleben erforderte. Dann übernebelte ich
lasierend diese Teile mit einem leinenfarbigen stark verdünntem Lack. Die
aus Sperrholz gefertigten Teile der Tragflächen und des Rumpfes bemalte ich
Teil für Teil in einem anderen Ton und malte die Holzstruktur für jedes
Segment anders mit dem Rakelpinsel auf. Nun war mir der Kontrast aber zu
stark, sodass ich alle Teile mit stark verdünnter Holzfarbe übersprühte, was
ich aber leider übertrieb. Jetzt war mir der Kontrast zu schwach, was aber
nicht mehr zu ändern war. Die Metallteile vom Rumpf lackierte ich mit Alclad
White Aluminium und den vorderen Motorbereich mit Tire Black. Nach den
abschließenden Detailarbeiten ( Lederpolster, Haltegriffe, …) war nun doch
ein ganz ansehnlicher farbenfroher Vogel entstanden und dazu noch in zivil.
Davon habe ich nämlich nicht allzu viele Modelle. Der Bau der beiden Huma
Kits hat wieder viel Spaß gemacht, nur die Motivation für den unterbrochenen
Bau kam bisher nicht zurück.
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