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Das Original: |
Die Rolle
der F2A Buffalo in der Schlacht um Midway ist zwar hinlänglich
beschrieben, vergessen wird dabei aber meist, dass der Misserfolg
keineswegs nur der ungeeigneten Maschine zuzuschreiben war. Ein Gutteil
der Piloten war frisch den Schulen gekommen, absolut unerfahren. Sie
trafen auf ausgebuffte japanische Profis in A6M2 Zero Sen. Eine
Maschine, die horizontal und vertikal jedes damalige und spätere Muster
ausmanövrieren konnte. Wer sich, gleich mit welcher Maschine, mit einer
Zero in einen konventionellen "dogfight" einließ, beging einen Fehler. |
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Warum die
Finnen mit der Buffalo mehr Erfolg hatten, erklärt sich einfach: Sie
hatten die frühere und leichtere Version Brewster 239 (eine
denavalisierte F2A-1). Die VMF-211 und -221 auf Midway flogen aber die
letzte, schwerere Version F2A-3. |
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Die F2A-3
unterschied sich von der F2A-2 durch größeren Tankinhalt und
Panzerschutz für den Piloten. Offensichtliche Änderung aber war die
Verlängerung des Rumpfes vorne um 10 Inches. Der Motor allerdings
blieb unverändert, so dass sich im Ergebnis zwar eine längere Flugdauer,
aber auch trägere Flugeigenschaften ergaben. |
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Bau des Modells: |
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Ausgangspunkt des Modells war ein seit
Jahren in der Kiste schlummernder 1/48 Bausatz der F2A-2 von Tamiya.
Der sollte mal raus, aber keine der angebotenen Markierungsvarianten
wollte mir schmecken. Blieb also nur eine "Midway-Maschine", wovon
ich aber auch schon mehr als genug gesehen habe (leider fast immer
mit dem kürzeren Rumpf der F2A-2). Blieb also nur die spätere
Verwendung als Fortgeschrittenentrainer. |
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Für eine bei Midway eingesetzte F2A-3
muss also der Rumpf verlängert werden. In 1/48 sind das 5,2
Millimeter. |
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Die von der US Navy,
den Briten und den Niederländern verwendeten Versionen unterschieden
sich in der Cockpitausrüstung. Der Ätzteilsatz 48387 von Eduard
trägt dem und anderen Details ausreichend Rechnung. Der Bau eines
entsprechenden Modells ist also nicht nur eine Frage, welche
Abziehbilder man verwendet. |
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Die verschiedenen
Bleche waren im Original überlappend vernietet, also ohne sog.
Blechstöße. Tamiya hat dies durch feine erhabene Linien angedeutet.
Damit im Modell doch ein bisschen zu sehen ist, habe ich diese
Linien mit einem Skalpell zart eingraviert und dann alles
verschliffen. |
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Rumpfverlängerung: |
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Der Rumpf wird
zunächst wie üblich zusammengebaut. Für die Cockpiteinrichtung
hatte ich den Ätzteilsatz 48387 von Eduard, der den
Unterschieden zwischen US-, britischen und niederländischen
Maschinen Rechnung trägt. |
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Dann Motorhaube
abtrennen, Hinteres Ende soweit keilförmig abfasen, dass eine
scharfe Kante entsteht. |
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Einen Streifen
dünnes Plastik (Stärke unwichtig) am Rumpf innen einkleben,
vorne sollte ca. 5,3 mm überstehen. Nach dem Festwerden weitere
dünne Streifen darüber kleben, bis keine Stufe zum Rumpf mehr
besteht. Die schmaleren Enden dabei abfasen, damit auch hier
keine Stufen entstehen. Ist alles hart, verschleifen, notfalls
vorher etwas spachteln. |
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Vorderkanten der
Verlängerung etwas abrunden; für die Verklebung der Motorhaube
habe ich ca. 1 mm veranschlagt, d.h. bei 10 Inches der echten
Maschine müssen umgerechnet 5,2 mm sichtbar bleiben. |
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Um später den
späteren Auspuffrohren aus Evergreen-Material mehr Halt zu
geben, wurden die entsprechenden Stellen innen etwas
aufgefüttert und nach dem Trocknen Löcher gebohrt. |
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Soweit erhabene
Detailierung zu sehen war, wurde diese durch zarte Gravuren
ersetzt. Die Bespannung ist Tamiya leider etwas à la Cessna geraten.
Hätte ich ändern sollen. |
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Farbgebung: |
Cockpit innen:
Entgegen landläufiger Ansicht war die Buffalo innen nicht in "Interior
Green" gehalten. Zu dieser Zeit gab es noch keine
Farbvorschriften für das Rumpfinnere. Jeder Hersteller
handhabte das auf seine Weise, meist wurde der gelbliche
Korrosionsschutz "Zinc Chromate" mit Ruß oder einer passend
erscheinenden Farbe ins Grünliche abgewandelt. Wie auf einem
Farbfoto auf der
F2A-3-Seite von Wikipedia gut zu sehen, war dies bei der
F2A-3 ein dunkles, in Bräunliche gehendes Grün (ca. "Bronze
Green"). |
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Außenanstrich:
Die F2A-3 war, Direktiven vom August 1941 bzw. Februar 1942
folgend, auf den Oberseiten "Non Specular Blue Gray" und den
Unterseiten "Non Specular Light Gray" getarnt.
Während es bei "Light Gray" keine Probleme gibt - FS 36440,
handelte es sich bei "Blue Gray" um einen nicht näher
bezeichneten Farbton. Da jede Firma das anders auslegte, muss
man hier nicht pingelig sein, Es muss aber immer ein Blaugrau
sein. Bloßes Steingrau aufgrund von Ausbleichen wäre definitiv
falsch, es blieb immer ein Blauton. Diesen Anstrich behielten
die Maschinen natürlich nach ihrer Überstellung an
Trainingseinheiten bei. "Non Specular" ist übrigens nicht als
"matt" zu verstehen, sondern, wie schon der Name sagt,
lediglich als "nicht glänzend". |
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"Alterung": |
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Die VMF-211, -221
flogen bei Midway zwar brandneue Maschinen (nix "Alterung"), bei
den später in Miami verwendeten Maschinen ist aber auf Fotos
doch eine gewisse Verwitterung der Farbe in Form unregelmäßiger
Flecken feststellbar. Damit kam am Modell eine Methode zum
Einsatz, auf die ich schon vor 30 Jahren gekommen bin, mir aber
leider nicht habe patentieren lassen: Zugrunde liegt die
Feststellung, dass auf Farbe keineswegs einheitlich
ausbleicht/verwittert und schon gar nicht um jeden Blechstoß
herum dunkler bleibt. Zu sehen sind geringfügige Farbnuancen,
unregelmäßig geformt, wobei Stellen, die häufiger mit Öl in
Kontakt kommen, weniger angegriffen sind. |
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Als Erstes kommt
ein kompletter Anstrich in "Blue Gray" und "Light Gray". So dünn
wie möglich (Klarsichtteile natürlich vorher abgedeckt). Gut
trocknen lassen. |
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Dann werden die
Flecken aufgetragen. Deutlich dunkler bzw. heller. Die
Originalfarbe dient dabei als Basis, die man mit verwandten
Farbtönen aufhellt bzw. abdunkelt (das darf stellenweise fast
Weiß bzw. Schwarzgraublau sein). Man kann das spritzen, es geht
aber auch mit dem Pinsel, wenn man dünne Farbe nimmt. |
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Ist alles
trocken, erneut dünn mit Originalfarbe übersprühen.
Übertreibt man, ist von der "Alterung" nichts mehr zu sehen. |
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Ölspuren vorne -
auf Fotos der F2A deutlich zu sehen: Nach dem Anstrich
entsprechende Stelle dünn mit Verdünnung einstreichen, dünne
dunkelbraune Glanzfarbe auftragen und mit einem anderen, mit
Verdünnung benetzten Pinsel verstreichen. Zum Trocknen Maschine
auf den Kopf stellen, damit die Farbe nach vorne verlaufen kann. |
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Die
Motorhaube mit eingebautem Motor wird erst danach eingeklebt. |
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Periskop: |
Kein Muss, aber
einige Maschinen hatten, weil man hinten einen Großteil der
Verglasung übermalt hatte, um die Temperatur im Cockpit
erträglich zu halten, oben auf der Windschutzscheibe ein
Periskop. Form wie ein halbrunder Knubbel, hinten flach, vorne
mit einer Linse. Innen eine Art Spiegel (ich nehme an ein
Prisma, vgl. im Übrigen hierzu die
Wikipedia-Seite). |
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Markierungen: |
Beim
Hoheitsabzeichen ist darauf zu achten, dass es nicht die
Querruder bedeckt. Squadron/Signal
Heft 81 - zeigt helle Markierungen an den Flügeln im Bereich
der Randbögen, mitunter auch auf den Querrudern sowie am
Seitenruder. Da etwas dunkler als das Weiß des Hoheitsabzeichens
kommt dafür nur Hellgrau (so "Squadron/Signal") oder Gelb in
Frage. Ich habe mich für Orangegelb entschieden, da dies bereits
die offizielle Farbe für Trainingsmaschinen war ("Yellow Peril"
etc.) und Hellgrau wenig Sinn macht: Auf einer bereits "Blue
Gray" getarnten Maschine gibt es kein übrig gebliebenes "Light
Gray" und als Markierungsfarbe bietet es sich auch nicht gerade
an. - Wegen des folgenden Anstrichs wurden diese Stellen im
Modell mit Klebeband abgedeckt. |
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Schiebehaube: |
Bei
der originalen Schiebehaube der F2A-3 entfielen die mittleren
senkrechten Streben. Die zwei mal drei Perspexstreifen wurden
an den hinteren Rändern übereinander gelegt und verklebt.
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Die
dem Bausatz beiliegenden einteiligen Cockpithauben
(Windschutzscheibe mit bzw. ohne Zielfernrohr) sind zwar von
brauchbarer Stärke/Dünne, dennoch würde die Schiebehaube nicht
über das hintere Teil passen. Also selber ziehen*. Ohne
Balsaholzklötzchen (ein uraltes Relikt aus Zeiten als es noch
keinen Polyester-Spachtelkitt oder "FIMO" gab; Ersteres bei
Autoreparaturbedarf, Letzteres bei Spielwaren erhältlich). Ich
habe das Bausatzteil leicht eingefettet, mit angerührtem
Spachtelkitt ausgefüllt und nach dem Härten und Entfernen des
Bausatzteils nochmals leicht aufgespachtelt, damit die Form
nicht zu klein wird (mit "FIMO" würde man die Form kneten und
dann im Ofen härten). In beiden Fällen wird gleich ein Fuß
eingebaut, damit man für das Ziehen des Klarsichtteils aus PVC
genügend Platz nach unten hat. Für diese relativ einfache Form
genügt es, das Klarsichtmaterial mit je einem Leistchen links
und rechts zu versehen und zum Erhitzen einen Toaster zu nehmen
(statt "Ziehen" sollte man besser "mit nur wenig Druck
herumlegen" sagen). Im Original war baubedingt zwar hinter jedem
Haubenstreifen eine kleine Stufe, einskomma fast nix Millimeter
im Modell nachbilden zu wollen, wäre aber Schwachsinn, da nicht
mehr maßstäblich darstellbar (gilt auch für die Stufen bei den
F6F bzw. F4F-Modellen von Hasegawa, Tamiya und Eduard). Um die
Trennung sichtbar zu machen, wurden einfach mit dem Skalpell
links und rechts sachte je zwei senkrechte Streifen eingeritzt.
Haubenrahmen aus entsprechend bemalten Abziehbildstreifen
(Verbesserte die Haftung durch verdünnten Holzleim). |
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Wegen der höheren
Durchsichtigkeit ist bei meinem Modell auch die
Windschutzscheibe selbst gezogen und mit Zweikomponentenkleber
in einer (später verspachtelten) Rille befestigt. |
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Antenne: |
Die Antenne ist
wie bei mir üblich aus einem dünnen Strumpfhosenfaden.
Isolatoren je ein Tröpfchen Zweikomponentenkleber. Ableitung in
den Rumpf aus Faden halber Stärke, über die Antenne gelegt und
mit einem dünnen Pflock (Gießastteil) mit Leim in einem
Löchlein im Rumpf befestigt. |
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Sonstiges: |
Positions- und
Navigationsleuchten aus Klarsichtmaterial (Gießast dünn ziehen,
mittig trennen, ein Teil seitlich einer Kerzenflamme nähern bis
sich Material zurückwölbt; beim Abtrennen kann ein kleiner
"Stiel" dranbleiben, er hilft, das Teil im vorgebohrten
Loch exakt zu positionieren.
Vorderer
Antennenmast um Bruchgefahr auszuschließen, profiliertes PVC.
Hinterer Antennenmast Stahldraht (kleine Nut im Seitenleitwerk
vor dem Zusammenkleben).
Das Modell unten
ist das Gleiche, dem üblichen Leiden der Buffalo,
Fahrwerksbruch, angepasst.
Modelldiorama,
Bild unten: Pilot mit
"unanständiger Geste" Scratch (Eigenbau, Kopf v. Verlinden).
Pilot im Flugzeug
Teileigenbau (Monogram-Figur erheblich ergänzt/überarbeitet). |
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