1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V.

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  Modell und Fotos von Gerhard Schmalzl  

 

Bristol Blenheim Mk I, Airfix 1/72

No.62 Squadron, Cranfield, UK, Anfang 1939

 

Meine Erwartungen waren sehr groß, nachdem Airfix eine neue Reihe von Blenheim Kits auf den Markt brachte. Endlich konnte ich eine Mk.I, die mich wegen ihrer Vollglaskanzel schon immer beeindruckte, von einem Mainstream-Hersteller bauen und musste nicht auf den Short-Run Bausatz von MPM zurückgreifen. Wie sich bald herausstellte war die Detaillierung außerordentlich gut, was besonders auf das Cockpit zutraf. Eigentlich mussten nur noch die Gurte ergänzt werden und das Ganze ordentlich bemalt und gealtert werden. Aufgrund der guten Einsicht spendierte ich dem Instrumentenbrett auf der Rückseite noch Instrumente aus Rundmaterial und eine Verkabelung. Was aber generell an dem Bausatz zu bemängeln war, ist der auffällige Formenversatz an allen Teilen. Es musste also praktisch jedes Teil nachgearbeitet werden. Da Airfix eine Mk.I und Mk.IV aus dem gleichen Kit konstruierte, ohne einen neuem Rumpf zu fertigen, was heute Hersteller aus Tschechien meist machen, ist das jeweilige Cockpitsegment extra zu bauen und dann an den Rumpf zu kleben. Hier war die Passgenauigkeit sehr schlecht und es musste alles unter Spannung mit Schraubzwingen verklebt werden, um allzu große Spalten zu vermeiden. Nun wollte auch die Cockpitverglasung zu allem Überfluss auch so gar nicht passen. Erst nach dem Entfernen der kleinen ovalen Fenster am Übergang zum Rumpf von der Verglasung gelang es mir die Teile einigermaßen passgenau mit Sekundenkleber unter Spannung zu kleben. Die kleinen ovalen Fenster füllte ich übrigens dann mit Micro Kristal Klear am Ende des Baus. Für die Maskierung der Verglasung verwendete ich das entsprechende Set von Eduard, was außerordentlich exakt passte und eine große Arbeitserleichterung war. Die Maskiersets kosten zwar ihr Geld, aber ich habe sie beim Eday mit 20 % Nachlass bekommen. Dann ist der Preis einigermaßen in Ordnung. So gut die Landescheinwerfer auch ausgeführt sind, die Positionslichter bestehen nur aus Gravuren an den Tragflächenenden. Da mir dies so gar nicht gefiel sägte ich die Teile kurzerhand aus und ersetzte sie durch klares Material. Erfreulicherweise bietet Airfix die Option die Landeklappen ausgefahren darzustellen. Es gibt zwar filigranere aus Ätzteilen, aber ich denke die Bausatzteile sind durchaus brauchbar und so wählte ich diese Möglichkeit etwas mehr Leben uns Modell zu bringen. Am Fahrwerk ergänzte ich die Bremsleitungen und am Leitwerk modifizierte ich noch die Steuerseile indem die angegossenen Bereiche entfernt und mit dünnem Draht ersetzt wurden. Dann konnte auch schon mit der Lackierung begonnen werden. Nach einer Grundierung mit grauem Alclad Primer schattierte ich die Panellinien mit Gunze Tire Black H77 vor. Die beiden Oberflächenfarben Dark Earth H72 und Dark Green H73 von Gunze trug ich nur lasierend auf. Nach dem Abkleben lackierte ich H77 von Gunze auf die Unterseite. Die Panellinien betonte ich zusätzlich mit schwarz. Die Innenbereiche der Panel wurden mit aufgehelltem H77 übernebelt. Nach der Versiegelung mit Glanzlack brachte ich die Decals vom ROP Set 72001 auf, wobei ich die Kokarden nicht verwendete, da mir das Gelb zu grell erschien. Seit Kurzem benutze ich das Panellinewashing von MIG, das speziell auf die zu verwendeten Farben abgestimmt ist. Ich komme damit sehr gut zurecht und die Wirkung des Washings auf der schwarzen Unterseite hat mich sehr beeindruckt. Zum Schluss kommt noch der Mattlack und etwas Alterung mit Pastellkreide und meinem Karismasilver Stift. Fazit: Guter Bausatz, der aber einige Tücken beim Bau beinhaltet.