Die Ju 88 C-6 baute ich weitgehend
parallel zur Ju 88 A-1, beide von Revell. Es erschien mir lohnend, da die
Einarbeitung in das Thema Ju 88 doch sehr zeitintensiv war und ich die
Erfahrungen beim Bau der A-1 gleich für die C-6 verwenden konnte.
Der Kit, der bereits 2013 erschien,
ist auf dem gleichen hohen Niveau wie die Ju 88 A-1. Das heißt nahezu
perfektes Cockpit, gute Detaillierung und prima Passgenauigkeit. Unschön war
auch hier die kleinteilige Aufteilung der Gondel unter dem Cockpit. Hier
wäre es besser gewesen, die Gondel aus zwei Teilen in klarem Kunststoff zu
fertigen.
Ich besitze zwei Decalbogen von Third
Group Decals über Ju 88 beim KG 40. Aufgrund der sehr außergewöhnlichen
Tarnung der Zerstörer bei diesem Kampfgeschwader wollte ich unbedingt meine
C-6 als KG 40 Maschine bauen. Ich entschied mich für die F8+BX, da es von
dieser Maschine Fotos von beiden Seiten gibt. Problematisch war nun nur die
richtigen Tarnfarben für die Oberflächen zu finden, da in der Literatur
sowohl RLM 70/71 wie auch RLM 72/73 angegeben werden. Nach etlichen
Gesprächen mit Kollegen aus dem Modellbauverein, die sich in dieser Materie
gut auskannten, entschied ich mich schließlich für RLM 70/71. Es ist meiner
Meinung sehr wahrscheinlich, dass die Maschinen für das KG 40 aus der
normalen Serienfertigung genommen wurden und nicht die speziellen Seefarben
erhielten.
Ich verwendete für die Glasteile auch
hier das Maskenset von Eduard, das gut passt und die Arbeit sehr
erleichtert. Grundiert habe ich das Modell mit dem White Primer von Modell
Master und das Preshading wurde mit Tire Black von Gunze gemacht. Für die
Lackierung verwendete ich auch dieses Mal die entsprechenden RLM Farben von
Mr. Paint, mit denen ich bis jetzt ausgezeichnete Erfahrungen machte.
Lediglich das etwas zu dunkle RLM 65 übernebelte ich mit leicht aufgehelltem
H67 von Gunze. Für die hellgraue Tarnbemalung der Oberseiten in RLM 76
benutzte ich H 417 von Gunze, da ich die Farbe von Mr.Paint noch nicht habe.
Stark verdünnt und mit niedrigem Druck konnte ich die verschiedenen
Tarnflecken sehr gut lackieren. Bei den Tarnflecken am Rumpf orientierte ich
mich an den beiden Fotos, bei den Tragflächen führte ich den Tarnverlauf
analog zu den Seiten entsprechend weiter fort, wobei der Verlauf natürlich
absolut fiktiv ist. Es gibt etliche Fotos von anderen Ju 88 C-6 beim KG 40
mit sehr unterschiedlichen Tarnverläufen auf den Tragflächen. Diese nutzte
ich als Anhaltspunkt für meine Tarnung. Nach dem Glanzlackauftrag mit Model
Master Glanzlack konnte ich die Decals von Third Group Decals anbringen, die
sich prima verarbeiten ließen. Versiegelt habe ich das Ganze dann mit Tamiya
Acrylglanzlack, da das nun folgende Washing mit A.MIG Produkten auf
enamelbasis ist. Nach dem Lackieren der Abgasspuren und weiterer
Verschmutzung mit Pastellkreide und einem Carimacolor Stift erfolgte die
endgültige Versiegelung mit seidenmattem Lack.