Modellbau-ABC von Wilfried Eck

 
Modellbau   in English to follow

Foto: Wilfried Eck
Farben der US Navy
 
und Grundzüge Markierung
 
1946 - 2022
 
I. Kampfflugzeuge

 


Nach Ende des II. Weltkriegs war die US Navy in erster Linie mit Neu- und Umorganisation beschäftigt.  Was man noch im Flugzeugbestand hatte, flog im bewährten Tarnanstrich "Glossy Sea Blue" mit diversen  Markierungsvarianten. Für Flugzeuge des US Marine Corps - über das Bureau of Aeronautics (BuAer) bezogen - galt sinngemäß das Gleiche.  Erst 1946 begann man zunehmend detailierter festzulegen, wie sie in Zukunft auszusehen hatten.

Was Farben anbelangt, unterscheidet Federal Standard 595a zwischen "glossy", erste Ziffer 1, glänzend,  "semi gloss",  erste Ziffer 2, halbglänzend, und "non specular", erste Ziffer 3, nicht glänzend. FS Nr. 36440 "Light Gull Gray" ist demnach eine nicht glänzende Farbe, jedoch keineswegs stumpf matt, während FS Nr. 16440 die gleiche Farbe in glänzenderer Ausführung (jedoch nicht Hochglanz) ist. FS 26440 hatte  weniger Glanz als 16440, aber mehr als 36440.

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1946:

SB2C-5 der VA-9A 1948 auf CV-47 "Philippine Sea". Die übliche Decksfarbe ("deck stain") stark verwittert.
U.S. Navy National Museum of Naval Aviation photo No. 1996.253.254 [1]
 
F4U-4B der VF-114, Air Group 11, Mitte 1950 auf CV-47 Philippine Sea. Foto: US Navy
Entsprechend 4. Squadron (400er Nummern) Farbmarkierung in Orangegelb. 
 
Glossy Sea Blue auch für Klappstellen der Tragflächen, Fahrwerk, -Schächte und Räder. Foto Wilfried Eck
 
F9F-2B Panther der VF-112 1950 auf der CV-47 "Philippine Sea"
Die hellen Vorderkanten von Tragflächen, Tanks und Rudern sind nicht blankes Metall, sondern inoffiziell (testweise) aufgetragene abriebfeste Farbe ("Rain Erosion Resistant Paint"). - Foto: US National Museum of Naval Aviation.
 
FH-1 Phantom der VMF 122 des Marine Corps (kenntlich am unterstrichenen "BC") in Farbe "Sea Blue"
U.S Navy National Museum of Naval Aviation, photo No.01996.253.7239.030.jpg
 

 
 
Ergänzung zur rechten Spalte
F4U-4 der VF-24, Air Group 2 (Kennzeichen "M"), 1951, nach der Air Group 11 auf der "Philippine Sea"
Oberseite wie zuvor Unterseite mit neuer Beschriftung
 
 
 
 
Farben entsprechend Direktive SR-15e vom 10.10.1944 entsprechend Federal Standard Nr. 595a/ANA
(wiederholt mit SR-2F vom 02.01.1947 und MIL-F-7179 vom 16.04.1951):
Flugzeugzelle: Glossy Sea Blue FS 15042, ANA 623
     
Fahrwerk: Glossy Sea Blue FS 15042, ANA 623
     
Fahrwerksschächte und Klappen: Glossy Sea Blue FS 15042, ANA 623
     
Cockpit oben ab Unterkante Instrumentenbrett: Non Specular Black FS 37038, ANA 604
Cockpit unterhalb Unterkante Instrumentenbrett: Interior Green FS 34151, ANA 611
     
Hoheitsabzeichen*: (Glossy) Insignia Blue* FS 15044, ANA 605
  (Glossy) Insignia White FS 17875, ANA 601
     
Motorhaube innen (seit 06.03.1944): Non Specular Black FS 37038, ANA 604
Motorhaube innen gem. Amendment 3 zu SR-2F, 01.05.1949: NS Interior Green* FS 34151, ANA 611
     
Luftschraubenblätter: Black FS 17038, ANA 515
Luftschraubenspitzen: Orange Yellow FS 13538, ANA 506
     
     

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Insignia Blue ist keineswegs blau. Durch den hohen Anteil von Schwarz dunkler als Sea Blue, fast schwarz. Bei seltenem Ausbleichen wird es Dunkelgrau.
   



Ab 10. Juni 1946, Amendment 1 to Army-Navy-Spezification AN-I-9b:
  Im Hoheitsabzeichen können Scheibe und Einfassungen der seitlichen Balken in Insignia Blue entfallen (nurmehr Stern und Balken in Insignia White). Zuvor war dies nur Grumman erlaubt worden.
 
Ab 14. Januar 1947, Amendment 2 to Army-Navy-Spezification AN-I-9b:
  Im Hoheitsabzeichen wird in den horizontalen Balken (Länge gleich Radius des Sterns, Breite 1/2 Radius) ein Streifen in Insignia Red, FS 11136, eingefügt. Breite 1/6 Radius. Im Ergebnis drei gleich breite Streifen links und rechts des Sterns.  
     
 
01.05.1948, SR-2F Amendment Three:
Markierungsfarben für Squadrons (Obere sieben Zoll des Seitenleitwerks und Luftschraubennaben):
 
1. Squadron: Insignia Red, FS 11136, ANA 509 4. Squadron: Light Yellow, FS 14187, ANA 503
2. Squadron: Insignia White, FS 17875, ANA 511 5. Squadron: Light Green, FS 14187, ANA
3. Squadron: Light Blue, FS 15102, ANA 501 6. Squadron: Black 17038, ANA 515, Rand Ins. White
 
12. Mai 1950, SR-2G Amendment I:
Flugzeugen der Reserve erhalten um die Scheibe des Hoheitsabzeichens ein vertikales Band in "Orange Yellow", FS 13538,  ANA 614.  Darunter zentriert Angabe der Basis in halber Schriftgröße.
 
"Rain Resistant Paint":
Was insbesondere bei F9F-2 Panther und FJ-2, -3 Fury wie blanke Vorderkanten an Flügeln und Leitwerk erscheint, war in Wirklichkeit eine spezielle Farbe auf Aluminiumbasis. Wohl zu Testzwecken, denn eine offizielle Regelung gab es erst 1955.
 
03.08.1953, SR-202 "Exterior Color Requirements für Naval Aircraft
Lufteinläufe von Jets: Farbe der Außenseite um 2 1/2 inches, 6,35 cm, in die (weiße) Ansaugöffnung herumgezogen
 
25.05.1954, BuAer NAVAER 07.01 für alle Flugzeuge:
Cockpit nunmehr Dark Gull Gray, FS 36231.  In Schwarz: Rahmen-Innenseiten die Blendung verursachen können, Bedienknöpfe, Instrumenteneinfassungen und Hinweisschilder. Bei Rahmen wurde später zunehmend auf das Schwarz verzichtet, entscheidend ist hier der Einzelfall.
Da sich nachfolgende Direktiven nurmehr mit dem Äußeren befassten und allenfalls die Farbe der Bedienknöpfe geregelt wurde, ist Cockpitfarbe erstaunlicherweise auch gegenwärtig noch immer "Dark Gull Gray".
 
 

 
Markierungen:
 
Die bis heute geltenden Grundzüge wurden zwar bereits Ende 1946 festgelegt, im Detail aber waren sie Reformen unterworfen, die den Rahmen dieses Beitrags weit übersteigen würden.
Unverändert blieb allerdings die Beschriftung in "Block Style", das heißt, Buchstaben und Ziffern aus geraden Balken in genormter Breite und Höhe mit 45° abgeschrägten Ecken (ab 5.März 1982 30°).
 
07.11.1946, Circular Letter No 156-46:
Kennbuchstaben ("Unit Identifier", ugs. "Tail Code") für die zur U-Jagd eingesetzten Träger der Essex-Klasse, restliche leichte Träger (CVL) und Geleitträger (CVE).
 
12.12.1946, Aviation Circular Letter No 156-46, für bordstationierte Flugzeuge:
 
Oberseite Tragflächen Unterseite Tragfläche
 
  • Abweichend vom Circular Letter No 156-46 kennzeichnen auf Flottenträgern (CV,CVA) Buchstaben am Seitenleitwerk die Air Group.
  • Bordstationierte Flugzeuge des Marine Corps behalten ihre Doppelbuchstaben (erster Buchstabe Marine Aircraft Wing, Nr. 1 "A", MAW 2 "B", MAW 3 "W"; 2. Buchstabe Squadron innerhalb der MAW). Um Verwechslungen zu vermeiden, jedoch bis 1949 unterstrichen
  • Nurmehr Fighter- und Attack-Squadrons, Bezeichnung VF- bzw. VA- plus Nummer.  Andere Bezeichnungen des Einsatzzwecks wie z.B. "T-" für Torpedo-Squadron, "B-" Bomber, entfallen.
  • Individuelle Nummerierung am Bug, dreistellige Zahlen wie folgt:
 
1. VF- (Jäger-) Squadron: 101 - 199 1. VA- (Attack) Squadron: 401 - 499
2. VF- (Jäger-) Squadron: 201 - 299 2. VA- (Attack) Squadron: 501 - 599
3. VF- (Jäger-) Squadron: 301 - 399 Sonstige Squadron:          600 ff.
Commander Air Group: x00 Commander Air Group: x00
 
02.01.1947, Aviation Circular Letter SR 2F:
 
  • Kennbuchstabe am Seitenleitwerk in 36 Zoll (91,44 cm), Strichbreite 4 Zoll (10,16 cm), bei Doppelbuchstaben 30 Zoll (76,2 cm) Höhe, Strichbreite entsprechend reduziert,
  • Flugzeugtyp, NAVY bzw. MARINES und Seriennummer jeweils zentriert untereinander unterhalb der Vorderkante des Höhenleitwerks, Schriftgröße 1 Zoll (2,54 cm).
  • Buchstabe/n des "Tail Codes" nun auch auf der Oberseite des rechten und Unterseite des linken Flügels, mittig 6 Zoll (15,24 cm) von der Flügelspitze; Nummer links davon in 18 Zoll (45,72 cm) Abstand.
  • Siehe hierzu Zeichnung links
 
28. Februar 1947, Amendment I to SR-2F:
Abstand von Hoheitsabzeichen und Kennbuchstaben jeweils 1/3 der Länge des Flügels ab Flügelspitze.
 
12. Mai 1950, SR-2G Amendment I für alle Flugzeuge (obligatorisch erst 16. Juni 1952):
 
  • "NAVY" bzw. "MARINES" am Rumpf vor dem Höhenleitwerk, Größe 12, 16, 20, 24, 28 Zoll. Andere Anbringung erlaubt, wenn typbedingt erforderlich. Darunter zentriert in halber Schrifthöhe die Bezeichnung der Squadron oder Heimatbasis. Das Hoheitsabzeichen rückt an eine passende Stelle nach vorne.
  • "NAVY" bzw. "MARINES" auf der Unterseite des linken Flügels, soweit außen wie möglich, Buchstabenhöhe 24 oder 30 Zoll (60.96 cm/76,20 cm).  Ausrichtung waagrecht,  von vorn zu lesen von links nach rechts. Die individuelle Nummer rückt nach innen.
  • Unter dem rechten Flügel neben dem Hoheitsabzeichen zum Rumpf zu Kennbuchstabe/n der Einheit in 16 inch (40,64 cm) Höhe;  die individuelle Nummer auf der Unterseite der linken Tragfläche links von NAVY bzw. MARINES.
 
15. September 1954, MIL-I-6140(ASG):
Bei Flugzeugen mit gepfeilten Tragflächen ist das Hoheitsabzeichen auf die (gedachte) Mittellinie der Flügeltiefe ausgerichtet. Desgleichen die Beschriftung auf der anderen Seite.
 
 
 


1951:    
     
 
Im April 1951 richtete das für das Luftfahrtwesen zuständige Bureau of Aeronautics (BuAer) ein Programm ein, das die Lebensdauer einer Reihe von unlackierten Flugzeugen auf Flugzeugträgern unter den Bedingungen einer weiten geografischen Verbreitung bewerten sollte. Etwa einhundert F9F-5 Panther und die gesamte seinerzeitige Produktion von F7U-3 Cutlass waren davon betroffen. Es wurde davon ausgegangen, dass auch einhundert F2H-3 Banshee einbezogen werden würden. FJ-2 Fury würden später hinzukommen.

"Unlackiert" bedeutete dabei keineswegs blankes Metall, denn das war aus Korrosionsschutzgründen ausgeschlossen. Teile aus Magnesium sollten deshalb einen Überzug aus Aluminiumfarbe erhalten (bei der F7U ein merklicher Anteil), der Rest wurde anodiziert/eloxiert. -  Ein entsprechender Hinweis unter dem Höhenleitwerk sollte versehentliches Übermalen verhindern.

Da die Metallbearbeitung aufwändig und kein nennenswerter Fortschritt erkennbar war, kehrte man letztlich wieder zu einem konventionellen Anstrich - natürlich über einer Grundierung - zurück. Allerdings mit anderen Farben.

 

F7U-3 Cutlass, 1955 auf einem Erprobungsflug, Foto: US Museum of Naval Aviation
 
 
 
FJ-2 Fury der VMF-451 des Marine Corps 1954 Foto: US Marine Corps
 
 


1955:

Der Koreakrieg 1950 - 1953 zeigte klar das Ende der Flugzeuge mit Kolbenmotor auf. Jets waren schneller und erreichten größere Höhen.  Der bisherige dunkle Anstrich war nicht mehr zeitgemäß, insbesondere im Hinblick auf die mit dem Abwurf einer Atombombe verbundene Strahlung.  Der neue Tarn- und Schutzanstrich musste heller sein.

Von diesen Überlegungen ausgenommen waren natürlich Flugzeuge, die keine atomare Strahlung zu befürchten hatten, wie z.B. Seeflugzeuge oder Hubschrauber. Aber auch hier erfolgte im Lauf der Zeit eine gewisse Angleichung,

Allgemein aber war - vermutlich aufgrund von Unfällen - eine zunehmende Anzahl von Warnhinweisen in "Insignia Red", insbesondere an den Lufteinläufen von Jets, daneben diverse Hinweise in "Orange Yellow".

     
F3H -1N Demon (BuNo. 133492) Fighter Squadron VF-13 "Night Cappers"
Entsprechend der Nummer 104 (1. Squadron, 4. Maschine) Markierung in "Insignia Red"
Flugzeugträger CV-38 Shangri La, hier Pima Air Museum, Foto: Wilfried Eck
 
Warn- und andere Hinweise in "Insignia Red" bzw. "Orange Yellow", die sich - auch in anderer Farbe - im Prinzip bis heute erhalten haben:
 
Lufteinlauf, erste Version Lufteinlauf, Endversion Warnung Schleudersitz Pfeilrichtung wie nötig
 
Im Kabinenbereich oberhalb des Landehakens vor Abgasdüse  
 
 
R
Fahrwerk F3H-1N Demon Klappstelle Flügel A-1"H" Skyraider
Wie in allen Fällen Standard, "Insignia White",  Fotos: Wilfried Eck
 
Lockheed S-3A der VS-37 in Standardanstrich und Squadron-Emblem am Seitenruder.
Foto: US Navy via Wikipedia Commons.
 
Aufklärer RF-4B der VMFP-3 komplett in "Light Gull Gray", Hoheitsabzeichen und Markierungen Schwarz.
Foto: US Navy via Wikipedia Commons
 
  23.02.1955: Military Specification MIL-C-18263(Aer):
     
Rumpf incl. Seitenleitwerk und Tragflächen, ausgenommen Querruder (Landeklappen folgten): Non Specular Light Gull Gray FS 36440
Höhenleitwerk, Oberseiten Querruder und Landeklappen: Glossy Insignia White FS 17875
Flugzeugzelle Unterseiten: Glossy Insignia White FS 17875
     
Innenseiten von Slats und entsprechende Stellen der Flügel: Insignia Red FS 11136
     
Fahrwerk: Glossy Insignia White FS 17875
Fahrwerksschächte, -Klappen, Klappstellen Flügel: Glossy Insignia White FS 17875
     
Cockpit insgesamt: Non Specular Dark Gull Gray FS 36231
     
Hoheitsabzeichen: (Glossy) Insignia Blue FS 15044
  (Glossy) Insignia White FS 17875
  (Glossy) Insignia Red FS 11136
     
"Rain Erosion Resistant Paint" für Vorderkanten von Flügeln und Leitwerk. Anbringung vorzugsweise von der ersten Reihe Nieten oben zur ersten Reihe Nieten unten, bzw. links, rechts (Aluminium) Schutzfarbe, kein Metall
     
"Rain Erosion Resistant Paint" für Radome, Antennen: Schwarz, Braun Farbe materialabhängig
     
Beschriftungen: (Glossy) Black FS 17038, ANA 515
Warnhinweise: Insignia Red FS 11136
     
 
Markierungsfarben, 09. März 1955, MIL-I-18464(Aer):
 
1. Squadron oder Einheit (VF): Glossy Insignia Red FS 11136
2. Squadron oder Einheit (VF): Glossy Orange Yellow FS 13538
3. Squadron oder Einheit (VA) Glossy Light Blue FS 15102
4. Squadron oder Einheit (VA) Glossy International Orange FS 12197
5. Squadron oder Einheit * Glossy Light Green FS 14187
6. Squadron oder Einheit * Gloss Black FS 17038
Composite Squadron (VC)* Glossy Maroon FS 10049
* oft Detachments aus wenigen Flugzeugen    
 
 
16. Juli 1956, MIL-C-18263A(Aer):
 
Slats an Flügelvorderseiten und von ihnen bedeckte Stellen: Insignia Red FS 11136
Motorhauben, Innenseiten: Glossy Aircraft Gray FS 16473
"Rain Resistant Paint": Nunmehr einheitlich Breite 3 Zoll    
 
 
27. Dezember 1961, MIL-C-18263C(Wep):
 
Seitenruder nunmehr ebenfalls in "Glossy Insignia White", FS 17875
 
 
Änderungen in den Markierungen:
 
23.02.1955, Militäry Specification MIL-C-18263(Aer):
Auf der Unterseite der Tragflächen bordstationierter Flugzeuge entfallen Angaben zur Squadron-Zugehörigkeit (nurmehr auf Oberseite der rechten Tragfläche, 1/3 Spannweite ab Flügelspitze).
Wartungsaufschriften auf "Insignia White" in "Orange Yellow" FS 13538.
 
 
9. März 1955, MIL-I-18464(Aer):
 
  • Die Aufschriften "NAVY" bzw. "MARINES" sowie sonstige Angaben auf weißen Flügelunterseiten entfallen bei für den Betrieb auf Flugzeugträgern bestimmten Flugzeugen und solchen für Aufgaben der Seeüberwachung (Patrol); im Übrigen wie vor.
  • Neu: "Radio Call Numbers" am Seitenleitwerk unten, bestehend aus den letzten vier Ziffern der BuAer-Nummer.
  • Warnfarbe in "Insignia Red", FS 11136, um Lufteinlässe von Düsenflugzeugen, ebenso diverse andere Warnaufschriften;  Hinweisaufschriften in Orange Yellow, FS 13538. Beispiele siehe links oben.
 
20 December 1963:  Aus "Carrier Air Group" (CVG) wird "Carrier Air Wing" (CVW),
Damit verbunden ist eine Systematisierung der Kennbuchstaben. Der erste Buchstabe des Tail Codes am Seitenleitwerk zeigt die Zuordnung der Air Wing zur Atlantik ("A")- bzw. Pazifikflotteflotte ("N").  In der Praxis: Alle Flugzeuge an Bord zeigen die gleichen Buchstaben, kein Flugzeug mit "Nx" auf einem Träger mit "Ax"-Kennung. Stand:2022:
 
CVW-1 CVW-2 CVW-3 CVW-5 CVW-7 CVW-8 CVW-9 CVW-11 CVW-17
AB NE AC NF AG AJ NG NH NA
 
 
"Tail Markings":
 
  Im Zuge des Vietnamkriegs (1965 - 1975) und der damit verbundenen Belastungen für die Flugzeugbesatzungen begann man, zuerst zaghaft, dann immer großzügiger, die auf sieben Zoll des Seitenleitwerks beschränkte Markierungsfarbe auszuweiten und zum Bestandteil einer Dekoration zu machen, die auch die Kennbuchstaben einschloss. Zwar explizit verboten, aber da die Navy im Interesse des "team spirit" großzügig darüber hinweg sah, wurde es zunehmend als Einverständnis gewertet. Für hochkünstlerische Kreaktionen, die auch den Rumpf erfassen konnten, war Tür und Tor geöffnet. Das Marine Corps folgte auf dem Fuße.
 
 

In einem ersten Schritt zurück zur Tarnung wurde deshalb entschieden:

 
18. Februar 1977, Chief Naval Operations 181716Z:
Das Weiß auf den Oberseiten der Querruder entfällt, ebenso das des Seitenruders. Flugzeugzelle nun komplett in "Glossy Light Gull Gray", FS 16440.
 

1980:

Bunt dekorierte Flugzeuge waren zwar schön anzusehen, aber verbunden mit den weißen Unterseiten auch auf große Entfernung zu entdecken. Um dem Gegner keinen Vorteil zu verschaffen, musste ein neuer Tarnanstrich gefunden werden, denn auch das Marine Corps sah dringend Änderungsbedarf.  Nach verschiedenen Grau- und Blautönen auf TA-4F Skyhawk und einem ebenfalls nicht völlig überzeugenden "Splittersystem" von Mr. Keith Ferris folgte das "Tactical Paint Scheme" des "Naval Air Systems Command (NAVAIR)",  das alle möglichen Szenarien abdecken sollte.  Neuartig dabei waren nicht nur die verschiedenen, sich kaum unterscheidenden Farbtöne in Blaugrau, sondern auch, dass sie in einem speziellen Muster auf den Einsatzraum des jeweiligen Flugzeugtyps abgestimmt waren (siehe nachstehende Tabelle).

Vom Tactical Paint Scheme sollten nicht erfasst sein: Flugzeuge, die gut erkennbar sein mussten, wie z.B. KA-6D Tanker, desgleichen nicht Transporter und andere Flugzeuge, die nicht im taktischen Einsatzgebiet operierten, wie z.B. E-2 Frühwarnflugzeuge.

A-4M Skyhawk der VMF-214 "Black Sheep" ("WE") im "Tactical Paint Scheme"
Der geringe Unterschied zwischen den drei Farbtönen ist unschwer zu erkennen
Foto: Wilfried Eck
 
TBS-Tarnschema für TA-4 und A-4 Skyhawk
 
 
Datum Für Typ Farbton 1 FS 595a Farbton 2 FS 595a Farbton 3 FS 595a
               
30. Juli 1980: F/A-18A Hornet Blue Gray 35237 Light Ghost Gray 36375 Light Gray 36495 ²
25. August 1980: A-4 Skyhawk Dark Ghost Gray 36320 Light Ghost Gray 36375 Light Gray 36495
25. August 1980: OA-4 Skyhawk Dark Ghost Gray 35320 Light Ghost Gray 36375 Light Gray 36495
03. Februar 1982: EA-6B Prowler Blue Gray 35237 Dark Ghost Gray 36320 Light Ghost Gray 36375
03. Februar 1982: F-4 Phantom Blue Gray 35237 Dark Ghost Gray 36320 Light Ghost Gray 36375
03. Februar 1982: F-14 Tomcat Blue Gray 35237 Dark Ghost Gray 36320 Light Ghost Gray 36375
03. Februar 1982: A-6 Intruder Dark Ghost Gray 36320 Light Ghost Gray 36375   ---
03. Februar 1982: A-7 Corsair II Dark Ghost Gray 36320 Light Ghost Gray 36375   ---
 
Anmerkung 1: Jedem Typ war ein spezielles, auf seinen Einsatzzweck abgestimmtes Tarnmuster zugeordnet.
Anmerkung 2: Um Testergebnisse abzuwarten, wurde ein TPS für die F-14 Tomcat bis zur endgültigen Festlegung zurückgestellt.
Anmerkung 3: Bei der F/A-18 wurde Juni 1983 Light Ghost Gray, FS 36375, als Unterseitenfarbe festgelegt; FS 36495 entfiel.
Anmerkung 4: Für Typen, die in der o.a. Liste nicht aufgeführt sind, erfolgten später eigene Muster, falls TPS, Farben wie oben.
 
Anwendungsgrundsatz für Hoheitsabzeichen und Markierungen:
 
Hintergrund in dunklem Grau, Markierungen Mittelgrau.
Hintergrund in Mittelgrau,  Markierungen dunkles Grau.
Hintergrund helles Grau, Markierungen mittleres Grau
 
Das Weiß des Hoheitsabzeichens war damit ersatzlos entfallen.
 
 
 
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In der Praxis wurde das Tactical Paint Scheme seiner Tarnaufgabe voll gerecht. Die Flugzeuge waren schon auf mittlere Entfernung nicht mehr zu erkennen.  Weil dies aber für den Formationsflug ungünstig war und die Flugzeuge bei schlechtem Wetter bereits an Deck die nicht mehr auseinander zu halten waren, folgten entsprechende Proteste auf dem Fuße.  Die NAVAIR erlaubte deshalb 1981, zumindest den Modex heller oder dunkler anzubringen, was später mit Schwarz, FS 37038, offiziell wurde. Um den Übergang zum neuen Grau-in-Grau zu erleichtern und den "Team Spirit" aufrecht zu erhalten, durfte eine Maschine farbig dekoriert werden.
 
Nachdem sich das Tactical Paint Scheme mit sich deutlich abhebendem Modex bewährt hatte, wurde es von der Navy mit MIL-STD-2161 (AS), 18. April 1985 offiziell eingeführt und sukzessive auch auf andere Typen ausgeweitet. Anpassungen an aktuelle Erfordernisse folgten:
 
Modifiziert 01. Mai 1993 durch MIL-STD-2161A (AS)
Modifiziert 15. August 2008 durch MIL-STD-2161B (AS)
Modifiziert 07. Februar 2014 durch MIL-STD-2161C (AS)*
* Fortgeltung bestätigt 14.Mai 2019 durch MIL-STD-2161C NOTICE 1
 
Bemerkenswert hierbei, dass sich alle detailierten Vorschriften nur auf as Äußere einschließlich Fahrwerk, -Schächte und Inneres von Lufteinläufen bezogen, nicht aber auf die Farbe des Cockpits. Es ist darum davon auszugehen, dass es bei der Festlegung vom 25. Mai 1954, Dark Gull Gray, FS 36231, verbleiben sollte. - Siehe hierzu auch Verknüpfungen (Links)  unten.
 
 
 

 

TA-7C_VA-174, Dallas 1. Februar 1988, in einem von mehreren Test-Tarnschema
Foto: US Defense Visual Information Center photo DN-ST-88-07027 via Wikimpedia Commons
 
EA-18G Growler, VAQ 137, Rooks, Harry-S.Truman,_Ägäis, 1. März 2022
Foto: US Navy, 220301-N-NO874-1011
 
EA-6B Prowler der VAQ-130 landet auf CVN 75 Harry S. Truman
Foto National Archives via Wikipedia Commons
 
F/A-18F, BuNo 168493 ("CAG Bird") der VFA-103 "Jolly Rogers" auf CVN-72, 1. August 2018
 

O-Text: "Jolly Roger" squadrons in the last 75 years. The silhouettes of the flown aircraft are painted on the fuselage band. "Mutha" refers to the Mutha Award that is awarded to the most outstanding and spirited U.S. Navy fighter squadron. The dates 1943 and 2018 are painted on the insides of the rudders.

Foto: US Navy 220517-N-MM912-1068
 
Die neue Farbe: F-35C mit F-18E, -F über NAS Fallon, home of TOPGUN, September 2015
U.S. Navy photo by Lt. Cmdr. Darin Russell/Released
 
 
EA-18G VX-31 over Ridgecrest CA, Juli_2009, Markierungen in Schwarz
Foto: U.S. Navy Naval Air Warfare Center, Weapons Division (NAWCWD) via Wikipedia Commons
 
F/A-18E, Strike Fighter Squadron (VFA) 211_USS Harry S. Truman (CVN 75, 12. Juni 2022
Foto: US Navy, 220612-N-DN159-1044
 
E-2D_Airborne Early Warning Squadron (VAW) 125_USS Ronald Reagan_(CVN 76), 5.Juli 2022
Foto: US Navy, 220705-N-WI365-1002
 
EA-18G ("CAG Bird") der VAQ-133, CVN 72 "Abraham Lincoln", 17.Mai 2022.
Foto US Navy 220517-N-MM912-1068
 
F-35C der VMFA-314 des Marine Corps landet auf CVN 72 Abraham .Lincoln, 24.12.2021
Foto: US Navy 211124-N-MM912-1067
 

Empfohlene Links:

Farbtabelle zu Federal Standard: http://www.ipmsstockholm.org/magazine/2006/01/stuff_eng_tech_fsserver.htm
   
MIL-STD-2161A (AS) vollständig: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/59/MIL-STD-2161A_%28AS%29.pdf
   
Ausgangsfundstelle MIL-STD-C...: http://everyspec.com/MIL-STD/MIL-STD-2000-2999/MIL-STD-2161C_49692/
   
Aktuelle Air Wings und Tail Codes: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_United_States_Navy_aircraft_wings
   
Liste aller Tail Codes: https://en.wikipedia.org/wiki/U.S._Navy_and_U.S._Marine_Corps_aircraft_tail_codes
   

     
Text und Farbzeichnungen Copyright Wilfried Eck
Farben der US Navy 1941 bis 1945