1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V.

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  Modell und Fotos von Wilfried Eck  


 
General Motors/Eastern  FM-2 Wildcat, Atlantikanstrich, Ex Monogram "F4F" 1/48
 

FM-2 over the Atlantic ocean

 

 

Baubeschreibung:

Dieses Modell einer FM-2 Wildcat entstand, als es die F4F-4 von Tamiya noch nicht gab. Also uralt. Die Bauschritte lassen sich aber gleichermaßen auf den Umbau des Tamiya-Bausatzes in die spätere Version FM-2 (anderer Motor, andere Luftschraube, Ölkühler innerhalb der Motorhaube, höheres Seitenleitwerk, ohne die äußeren MG) übertragen. Beim Monogram-Bausatz musste, da innen völlig hohl, das Cockpit neu gebaut werden. Allerdings entfiel, da nicht vorhanden, das Beseitigen der Ölkühler. Zweckmäßig war auch, dass die Luftschraube zur FM-2 passte.

Der Motor kam von einer F3A von Tamiya und wurde etwas überarbeitet. Die Motorhaube hingegen ist völlig neu, da der R-1820 der FM-2 einen etwas größeren Durchmesser hatte. Der vordere Ring ist der Rest einer T-6 von Aurora (Grabbelkiste), der hintere Teil ein Ring aus dünnem Plastik (Klebekanten vorher keilförmig abgefast, damit keine Stufe entstand). Hätte ich den vorderen Ring nicht gehabt, hätte ich mir aus Polyester eine Form gemacht und weich gemachtes Plastik darübergezogen (vgl. Modell der F5F Skyrocket in Modellfotos 1). Die Kühlklappen wurden nachträglich herausgeschnitten und leicht geöffnet wieder eingefügt.

Um für die neuen Auspufföffnungen genügend Tiefe zu erhalten, wurde an den entsprechenden Stellen innen Plastik eingeklebt und nach dem Trocknen die Auspuffkanäle herausgefeilt und verschliffen.

Nun etwas, das auch bei der F4F berücksichtigt werden muss (aber noch keinem Hersteller aufgefallen ist): Das Blech hinter den oberen Auspuffauslässen stand im Original sowohl bei der F4F als auch bei der FM-2 hinten etwas ab. Etwa daumenbreit (ebenso bei der TBF Avenger). Im Modell: Kontur oben, unten und vorne eingefräst, dann flach keilförmige Aussparungen geschliffen (mit dem Skalpell geschabt) und zwar soviel, dass ein dünnes Alublech (Fastfoodschale) bündig einpasste, hinten aber bogenförmig leicht überstand. Nach dem Einkleben mit Sekundenkleber wurden dann die Kanten leicht verspachtelt und verschliffen und nach dem Trocknen zart nachgraviert. Abschließend wurden die Befestigungsschrauben eingeprägt.

Das Seitenleitwerk zu erhöhen (im Original 30 cm), war keine Affäre. Seitenruder heraustrennen, im verbleibenden Teil oben ein Stückchen Plastik als Führung einsetzen, außen entsprechende Plastikteile aufkleben und das Ganze nach dem Trocknen verschleifen. Das Seitenruder wurde -ebenfalls wie bei der F5F gezeigt - aus zwei Plastikteilen mit von innen eingeprägten Rippen, auf einen Plastikkeil aufgeklebt, gefertigt. Die äußeren Teile wurden hinten innen abgefast, um eine scharfe Kante zu erhalten. Beim Verkleben muss man allerdings mit dem Leim sparsam umgehen, um die "Rippen" nicht aufzuweichen. Das Trimmruder wurde nachträglich eingraviert. Nach dem Einsetzen des Ruders Ergänzung des Betätigungshebels etc.

Ebenso wurden die Querruder durch Eigenbauten ersetzt (entfällt bei Tamiya-Bausatz, dafür äußere Munitionsklappen verspachteln und verschleifen, MG-Öffnungen verschließen).

Cockpithaube selbst gezogen. Als Form habe ich dieses Mal "Fimo" verwendet (s. Modellbau-ABC Seite F). Schlicht: Aus Knetmasse geformt, Ständer mit eingearbeitet, im Ofen gehärtet und abschließend geschliffen und poliert. Das Klarsichtteil besteht aus 0,8 mm starkem PVC, über einem Toaster weich gemacht und über eine Form aus Polyester gezogen (Beschreibung im Einzelnen: Modellbau-ABC Seite C).

Wer den Tamiya-Bausatz zur FM-2 umbauen möchte, muss das Instrumentenbrett und die obere Abdeckung ersetzen. Bei der FM-2 waren die Instrumente anders angeordnet und versenkt (Bild s. unten). Die Gurte liefen nicht über die Rückenlehne, sondern über eine horizontale Stange dahinter.

Die erhabene Detailierung wurde abgeschliffen und durch zarte Gravuren ersetzt (eigentlich auch noch übertrieben, denn außer um die Wartungsklappen gab es bei der Wildcat keine Blechstöße; sie war überlappend vernietet).

Weil Plastik bei diesem Teil zu bruchgefährdet gewesen wäre, wurde der Staudruckmesser unter der linken Tragfläche aus Blech geschnitten und gefeilt.

Alle Leuchten wurden durch Plastikteile ersetzt: Transparenten Gießast seitlich solange an eine Kerzenflamme halten, bis sich das Material pilzförmig zurückwölbt. Dann wegnehmen und das Teil seitlich bis zur gewünschten Form zusammendrücken. Abschneiden, Schnittkante evtl. auf Schleifpapier glätten. Farbgebung mit Permanent-Filzstift. Ist der Gießast zu dick, erwärmt man ihn zunächst, nimmt ihn weg und zieht dann langsam bis auf die gewünschte Stärke.

Der Antennenmast ist wegen der besseren Stabilität aus PVC, auf Profil geschliffen. Antennendraht aus Strumpfhosenfäden (einer von vorn nach hinten, einen halb so starken darüber gelegt (Antennenableitung) und mittels eines schmalen Kegels in einem vorgebohrten Loch im Rumpf fixiert. Merke: Strumpfhosenfäden kann man aufdröseln, die dünnsten sieht man kaum noch.

Luftschraube bei Verwendung des Tamiya-Bausatzes: Wer kein Zurüstteil bekommt (oder kaufen will), kann es auch selbst machen. Luftschraubennabe: Röhrchen ineinander geschoben, Luftschraubenfuß ebenso. Luftschraube: Plastik in Stärke des unteren Teils (lieber noch minimal dicker) über einer Kerze weich machen, auseinander ziehen und gleichzeitig (Schränkung!) etwas gegeneinander verdrehen. Ergibt ausgeschnitten und zurechtgefeilt/geschliffen zwei Luftschraubenblätter. Da man bei drei benötigten ein Teil übrig behält, ist es kein schlechter Einfall, zuerst ein Teil fertig zu machen und dieses dann als Vorlage für die anderen zu verwenden. Bild davon vgl. Modell F5F.

Die Markierungen stammten aus Restbeständen. Vorsicht, nicht alle Decal-/Abziehbild-/Schiebebild-Hersteller beherzigen das:  Insignia Blue ist keinesfalls Dunkelblau oder gar strahlendes Königsblau, sondern eher Schwarzblau, sehr dunkel, fast schwarz.

Die Oberseitenfarbe des Atlantikanstrichs (Dark Gull Gray) wurde aus Humbrol-Farben gemischt, der Rest ist halbglänzendes Weiß.

Einen Piloten brauchte ich natürlich auch noch. Der von Monogram war gar nicht übel, war aber für einen Atlantikeinsatz etwas zu luftig gekleidet. Ich habe meinen darum (wie üblich) selber gemacht.

 

Modellfotos zu "Farben der US Navy" in Jet & Prop


Instrumentenbrett der FM-2 (aus Piloten-Handbuch):

FM-2 instrument panel