1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V. |
|
|
Modell und Fotos von Wilfried Eck |
|
|
||||||||
Blackburn Firebrand TF Mk V, Mark 1, 1/72 | ||||||||
|
||||||||
|
||||||||
|
||||||||
Zum Bau: | ||||||||
Das Original: 1940 als erster Jäger der Royal Navy erstmals nicht als Doppeldecker in Auftrag gegeben, flog die mit einem 2.305 PS Napier Sabre Reihenmotor ausgerüstete und Firebrand getaufte Konstruktion von Blackburn zwar 1942, zeigte sich robust, war aber massig und wenig wendig. Daneben waren viele Änderungen erforderlich. Umgerüstet auf einen 18 Zylinder Centaurus Sternmotor (diverse Baureihen) wurde die Firebrand mit anderen Modifikationen 1943 dann zu einem Torpedobomber, der dann aber effektiv auch erst nach Kriegsende einsatzreif war. Im Ergebnis wurden 170 Stück gebaut, die bis 1953 bei verschiedenen Squadrons - auch auf Flugzeugträgern - zum Einsatz kamen. |
||||||||
|
||||||||
Dieser Bausatz, nun unter dem Label "Mark 1" (bisher CMR) bei Hannant's vertrieben, setzt Maßstäbe. In 1/72 sucht er ob seiner Detailwiedergabe seinesgleichen. Messerscharfe Hinterkanten an Tragflächen und Leitwerk, Hinterschneidungen in den Fahrwerksschächten, maßstäblich dünne Fahrwerksklappen und ein Cockpit, das aufgrund dünner Seitenwände mit maßstäblicher Breite aufwarten kann (was im Spritzguss produktionsbedingt zu schmal ausfällt). Dazu farbig bedruckte Sitzgurte und ein ebensolches Instrumentenbrett (zweiteilig!), daneben zahlreiche Hebel und sonstige Bedienelemente als Ätzteile. Im Ergebnis wird das Cockpit ein Modell an sich. Die Ruder haben am Übergang in den Rumpf Hinterschneidungen und wirken dadurch äußerst realistisch. Wo hat man schon in 1/72 Kanonen, kleine Lufteinläufe und Auspuffrohre mit entsprechenden Öffnungen gesehen? Die sog. Detailierung ist natürlich ebenfalls fein, wenngleich sie dem Modellbauergeschmack auch insoweit Rechnung trägt, dass eigentlich überlappende Bleche nun mit Blechstößen versehen sind. Die Landeklappen sind als ausgefahren vorgesehen, entfernt man die filigranen Führungsschienen, ist aber auch die eingefahrene Stellung möglich. Die Liste von Highlights ließe sich noch fortsetzen, eine Reservecockpithaube wäre allerdings nicht schlecht gewesen. Was die Markierungen anbelangt, lässt Mark 1 keine Wünsche offen. 10 verschiedene stehen zur Wahl, dazu noch diverse Wartungsaufschriften, alles höchst detailiert in der 22-seitigen Bauanleitung beschrieben. Haftung ganz vorzüglich. |
||||||||
|
||||||||
|
||||||||
Die ultimative modellbauerische Herausforderung bietet sich, wenn man die Firebrand mit Raketen ausrüsten will. Der Raketenkörper (2 Alternativen) ist aus Resin, die Ätzteil-Flossen müssen einzeln stumpf angesetzt werden. Ebenso die Halterungen. Mach 1 bietet hierfür eine Zusammenbau-Schablone an. Ich für meinen Teil habe dem Frieden nicht getraut und darauf verzichtet. Den im Bausatz nicht vorhandenen, in meinem Fall aber erforderlichen Piloten habe ich aus allerlei Teilstücken zusammengesetzt.
Der Außenanstrich ist von CMR detailiert wiedergegeben. Ebenso, wo Hoheitsabzeichen und Beschriftung anzubringen sind. Die Beschaffung der Farben kann ein Problem sein. Ich habe für Sea Gray Revell 164, für Sky Humbrol 59 gefunden, Gray Green für die Innenseiten musste ich anhand einer Farbkarte selbst mischen.
Im Ergebnis: Der Bausatz ist ein Meisterstück des Modellbaus, der allerdings auch die Grenzen des Könnens auslotet.
Anmerkung: Um die Firebrand von allen vier Seiten zu zeigen, wurde sie nachträglich entsprechend abgeändert. Um sie in die Luft zu bekommen wurde kein Photo Shop verwendet.