Das
Modell:
Als ich
mit dem Modell begann, gab es keinen Bausatz der Sea Star. In 1/72 ist nun
einer von Sword erhältlich, in 1/48 fehlt er aber immer noch. Schließlich
war dieser Fortgeschrittenentrainer nicht unattraktiv bemalt. - Aber eine
T-33 müsste sich doch mittels aufgesetztem Buckel und anderem Leitwerk
entsprechend abändern lassen. Dachte ich und kaufte eine 1/48 T-33 von
Academy. |
Ich hätte genauer hinsehen sollen. Es beginnt damit, dass die
T2V-1 vor den Tragflächen um 26,6 inches, dahinter um 12 in. verlängert war.
Wäre im Modell also anzustückeln. Nach Entfernen des Modell-Höhen- und
Seitenleitwerks blieb wegen der gerundeten Übergänge hinten aber nur noch
eine Halbschale. Die andere Hälfte wäre neu zu machen. Um die anderen
Lufteinlässe der Sea Star unterzubringen, mussten die der T-33 weg, was sich
in merklichen Löchern niederschlug, die auch irgendwie verschlossen werden
mussten. Den Rumpf gleich selber zu machen erschien da die einfachere Lösung
(Leitwerk und Cockpithaube war ohnehin klar). Dazu kam aber noch dies und
das, was bei der T2V-1 anders war, so dass im Ergebnis von der Bausatz-T-33
nur noch Cockpitbereich, Flügel, Tiptanks, der vordere Fahrwerksschacht nebst
Klappen und die Hauptfahrwerksräder übrig blieben. |
Dass jemand das nachmachen will, bezweifle ich. Der
Baubericht – s. hierzu auch die entsprechenden Fotos – dient also eher als
Anregung für die Herstellung eigener benötigter Teile. Es geht wirklich auch
ohne Resin. Und Holzklötzchen zu schnitzen braucht man schon gar nicht. Wer
diesen Typ dennoch versuchen möchte, kommt allerdings ohne die Zeichnungen
in Ginters „Naval Fighters“ Nr. 42 nicht aus (Achtung, ein Höhenleitwerk ist
kleiner als das andere). |
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Form:
Ein Holzklötzchen zu schnitzen und mit diversen Tinkturen zu
glätten stammt aus uralten, längst überholten Zeiten. Mit
Polyester-Spachtelkitt geht es viel schneller und einfacher. Gibt es seit
rund 50 Jahren (!) im Baumarkt. Alternativ „FIMO“, einer Knetmasse, die im
Ofen hart wie Holz wird. Gibt’s bei Spielwaren. Beides kann geschliffen und
poliert werden. Ich habe dieses Mal Polyestermasse genommen, ein Leistchen
(das diente für das spätere Formteil-Ziehen als Halterung) mit je einer
Scheibe in Form des entsprechenden Querschnitts vorn und hinten versehen,
dazwischen wurde zur Materialersparnis Schaumstoff gewickelt. Alles
natürlich in Größe und Abstand entsprechend auf Materialstärke reduzierter
Planabmessung. Spachtelmasse mit Härter versehen und aufgetragen. Nach ein
paar Minuten beginnt das Material fest zu werden und kann schon grob
geglättet werden. Letzte Unebenheiten werden mit einer zweiten Schicht und
anschließendem Schleifen beseitigt. Die Scheiben konnten später gleich als
Spanten verwendet werden. |
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"Zieh“-Teile:
Plastik in Stärke von ca. 0,3 mm wurde - wie bei
"ABC - Cockpithauben selbst ziehen" - beschrieben - über dem Toaster
weich gemacht und dann mit gleichmäßigem Druck um die Form gelegt (nicht
gezerrt!). Das überstehende Ende des zentralen Stabs diente dabei – unter
der Arbeitsplatte eingeklemmt – der Fixierung der Form. Damit man das
Ziehteil besser anfassen kann, vorab mit Leistchen versehen (bei in der
Draufsicht gerundeter Kontur würde entsprechend profiliert). Dann gewünschte
Kontur anzeichnen, Teil ausschneiden, fertig. Zweites Rumpfteil ebenso, dann
oben und unten eine Lasche einkleben, damit das Zusammenfügen einfacher
wird. Die Spanten aus den Formteilen fanden eingebaut eine weitere
Verwendung. Aus praktischen Gründen wurden Vorder- und
Hinterrumpf getrennt gefertigt. |
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Cockpit: Bevor Vorder- und Hinterrumpf vereinigt werden
konnten, musste das Cockpit eingebaut werden. Die Cockpitwanne
entstand aus Plastik 0,2 mm Stärke, die Bedienfelder aus dünnem
Alublech, in das von der Rückseite her die diversen Knöpfe
eingeprägt wurden. Der Rest aus dünn gezogenen Evergreen-Röhrchen
und Teilen aus einem Quarkbecher. Bild rechts zeigt das Ganze
vor dem Auftrag der Innenseiten-Farbe.
Für das Instrumentenbrett wurde ein Decal erzeugt. Ging wie folgt:
Bei MS WORD „Autoformen“ Quadrat mit abgerundeten
Ecken aufrufen, schwarz hinterlegen. Dann runde Scheibe in Weiß oder
Hellblau. Darauf mittig kleinere schwarze Scheibe (ergibt
Instrumentenscheibe mit Einfassung). Darauf weißen Pfeil und Skalen.
kleine Scheibchen (Befestigungsschrauben) in die Ecken. Mit Taste
„Druck“ abspeichern. Mit „Photo Editor“ aufrufen, Instrument
markieren, „Bearbeiten“-„Ausschneiden“, restlichen weißen
Hintergrund mit Logo „GIF“ markieren (=durchsichtig machen), in
Bearbeitungstabelle Regler auf rechts, Bild als „GIF“-Bild
abspeichern.
Sind alle Instrumente fertig, WORD Tabelle
ohne Ränder aufrufen, Hintergrundfarbe wie das Original, hier also Mittelgrau.
Instrumente einfügen und auf erforderliche Größe
verkleinern. Sind alle eingefügt, Tabelle abspeichern.
Druck auf weißem Neutral-Decal-Papier. Gibt es für
Inkjet oder Laserdrucker (Tinte trocknet nicht auf auf Laserpapier).
Tintenstrahl-Drucke müssen nach dem Trocknen noch fixiert werden.
Der Rest aus dünn gezogenen Gießastteilen,
Evergreen-Röhrchen und Quarkbecherteilen.
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Fertigstellung Rumpf: Auf einer Seite Einbau beider Cockpits, Einbau des
Bugfahrwerksschachts. Heraustrennen der Bugfahrwerksöffnung. Zum besseren Halt eine dicke Lasche
unten, schmale dünne Streifen (Cockpit!) seitlich.
Nach dem Zusammenfügen Vervollständigung der
Bugfahrwerksöffnung, überstehendes Klebeband an der Rumpfnase. Auffüllen
mit Polyester-Spachtelkitt. Nach dem ersten Anhärten grob in Form
schnitzen, dann verschleifen.
Anbau Flügel (ohne Bild): Die Vorderkanten der T-33 Flügel springen innen leicht
vor. Dieses dreieckige Stück musste entfernt werden, da die T2V-1 gerade
Vorderkanten hatte. Auffüllen mit Polyester. Um die unteren Luftbremsen
leicht geöffnet darstellen zu können, wurden die Bausatzteile
herausgetrennt und ein flacher Schacht eingebaut. |
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Lufteinläufe:
Im nächsten Schritt galt es, die seitlichen Lufteinläufe anzubringen. Die
Fertigung erfolgte so wie die Rumpfteile, da sie aber vorne etwas vom Rumpf
abstanden, mit einem gesonderten Frontteil. Da die Lufteinläufe der Sea Star nach hinten zu einen längeren Verlauf
hatten, mussten die Restteile des Bausatzes abgetrennt werden. Anschließend
wurden, um einen verlaufenden Übergang zum Rumpf zu erzielen, mehrere Lagen
Spachtelkitt ("putty") aufgebracht. Jeweils mit längerer Trockenzeit, um
späteres Einsinken zu verhindern. |
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Rumpfrücken, Leitwerk:
Rumpfrücken mittels Toaster etc.;
Seitenleitwerk beplankte
Rippen (bei Tragflächen würde ich einen Balsaholzkern nehmen); hinten innen
abgefast um eine dünne Hinterkante zu erhalten. Das Höhenleitwerk ist aus
Vollmaterial geschliffen. Beides dann graviert. |
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Zelle fertiggestellt.
Zarte Gravur von Blechstößen. |
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Cocktpithaube, Windschutzscheibe: Auch hier kein
aufwändig bearbeitetes Balsaholzklötzchen als Form, sondern Polyester. Das
Formteil ist aus Klarsichtmaterial ("Windradfolie" aus dem Bastelgeschäft,
PVC aus dem Baumarkt wäre auch möglich) ,
wobei, um eine durchgehende Kontur zu erhalten, für die Cockpithaube und
anschließenden „Buckel“ nur eine Form gemacht wurde. Unten wieder mit
Sockel, damit die Hände beim Herumlegen des Plastiks Platz hatten.
Die Windschutzscheibe ist für besseren Halt in einer
umlaufenden Nut versenkt, vorne mittels einer spitz zulaufenden Zunge
zusätzlich in einem Schlitz. Befestigung mit Epoxy-Kleber, Vertiefung
anschließend verspachtelt. Siehe hierzu Seite C, "Cockpithauben selbst ziehen". |
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Schleudersitze:
Martin-Baker
Schleudersitze gibt es als Resinteile. Leider passten meine gekauften nicht
in die Cockpitwanne. Also wieder selber machen. Hat den Vorteil, dass die
Seitenwände nicht lehnsesselartig dick sind. Falls jemand doch mal Geld
sparen will, siehe Baufoto. Weil aber auch bei Resin-Sitzen die Handgriffe
selber gemacht werden müssen und die schwarzen Streifen nicht, wie meist zu
sehen, abschnittsweise, sondern spiralig verlaufen (s. originale MB-Sitze), mache ich sie aus FIMO:
Aus je einem Block Gelb und Schwarz eine kleine Menge weich kneten und Würste formen.
Beide aneinander legen und sachte gegeneinander verdrehen und gleichzeitig
auseinander ziehen. Dies so lange wiederholen, bis
die gewünschte Stärke (= Dünne) erreicht ist. Dann eine Brezel formen und auf ein dünnes Blech legen.
Am offenen Ende entsprechend dem Original ein Stück (rotes) FIMO quer
andrücken. Das Ganze nun über eine Kerzenflamme halten (Blech unten!) bis das Fimo anfängt, zu dampfen. Dann ist es
hart aber noch flexibel und kann mittels Sekundenkleber eingebaut werden. |
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Fahrwerk: Außer den Hauptfahrwerksrädern und den vorderen
Fahrwerksklappen war nichts aus dem Bausatz verwendbar, da die T2V-1 ein
anderes (verstärktes) Fahrwerk hatte. Eigenbau ist aber gar nicht so
schwer:
Um genügend
Stabilität zu gewährleisten und das selten überzeugende Anmalen des
Hydraulikstempels zu vermeiden (von massiven "Verstärkungsringen", die
in Wirklichkeit Schellen aus dünnem Blech sind, ganz zu schweigen), nehme ich einen Nagel passender Stärke, der gleich das
richtige Aussehen hat. Der kommt mit abgetrennter Spitze und Kopf in ein Evergreen-Röhrchen, das über
einer Kerzenflamme drehend weich gemacht wurde. Durch Auseinanderziehen
legt sich das Plastik am Nagel an und braucht nur noch in benötiger
Länge abgetrennt werden. Nagel herausziehen, unten für die
Radbefestigung rechtwinklig abbiegen, unteres und oberes Röhrchen wieder aufschieben und restliche Teile
anfügen. Entweder, abgetrennt, die aus dem Bausatz oder aus Passendem
selbst gemacht. Der bei Trägerflugzeugen übliche
Schwingungsdämpfer links am Bugfahrwerk entstand aus einem dünnen Stück
Gießast und aufgewickelter dünner Kupferdrahtlitze. Landescheinwerfer:
Mit dem Ende eines Pinselstiels drehend passende Vertiefung in dünnes
Alublech gedrückt, vorsichtig abgetrennt, mit einer Lampe aus klarem
Gießast versehen und mit Epoxy aufgefüllt. |
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Farben:
Standardanstrich im Training Command war "Insignia White" (FS
17875) und "International Orange" (FS 28913).
Die erstere Farbe sollte keine Probleme bereiten, "International Orange"
fand ich aber nirgends. Um auf den gegenüber "DayGlo" dunkleren Farbton zu
kommen, mischte ich Revell 332 Dayglo mit 34 Ferrarirot. Die weitere
Verarbeitung war ein Graus. Heller/dunkler je nach
Sprühabstand, kratzempfindlich, etc. etc., Korrektur nur durch Entfernen des
kompletten Anstrichs. Nachahmung nicht zu empfehlen. Cockpit Hellgrau. |
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Markierung: Markierungen für
eine T2V-1 der Memphis Naval Air Station, wie in "Ginter, Naval Fighters Nr. 42"
abgebildet. Anders als beim 1/72 Bausatz von Sword zu sehen, war der letzte
Buchstabe nicht im weißen Feld.
Hergestellt per MS WORD auf neutralem Decal-Papier für Inkjet-Druck
(Tintenstrahldrucker auf Laser-Papier würde nicht funktionieren).
Hoheitsabzeichen ebenfalls selbst gemacht, weil es meist viel zu blau
dargestellt wird. |
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