1. Plastikmodellbauclub Nürnberg e.V.

zurück zur Auswahl  
English description
  Modell und Fotos von Wilfried Eck  


  Chance Vought F-8 H Crusader, VF-62

 

 

 
Als ich das Modell baute, gab es den Bausatz von Hasegawa noch nicht. Ein Blick in die Schachtel des dieses neuen Bausatzes zeigt auf der positiven Seite Teile für die Rumpfinnenstruktur unterhalb der hochstellbaren Tragflächen, versenkte Detailierung, Querruder und Landeklappen als extra Teile, sowie Detailierung des vorderen Spants des Rumpfmittelteils zwischen den Targflächen . Negativ ist anzumerken sind  das mäßig detailierte Cockpit und der recht simpel geratene Schleudersitz. Ein echtes Manko sind aber die  Tragflächen in einem Stück, also ohne hochgeklappt anzubringende Außenflächen. Als Trägerflugzeug kann die F-8 damit realistisch nur in Start- oder Landekonfiguration, aber nicht in geparkt gezeigt werden (eine Pilotenfigur ist allerdings vorhanden).  Dass die Luftbremse nicht ausfahrbar ist, ist in diesem Fall kein Fehler, da sie beim Start ohnehin eingefahren ist. Umgekehrt ist ein Flugzeugträger-Diorama mit Wartungsarbeiten etc. nicht möglich, da diese nur in Parkstellung, also mit hochgeklappten Tragflächen durchgeführt wurden/werden.  Für eine landstationierte sind Markierungen der Marines oder einer Reserveeinheit (erkennbar an der fehlenden Trägeraufschrift) erforderlich.
Revell/Monogram bietet die F-8H für etwa den halben Preis an. Ebenfalls mit hochgefahren darstellbaren Tragflächen, allerdings mit leerem Rumpf darunter. Glatt statt mit horizontalen Vertiefungen ist leider das Rumpfmittelstück zwischen den Tragflächen. Die Außentragflächen sind dagegen separate Teile. Die sonstige Detailierung ist, wie bei Monogram üblich, erhaben. Für die optional anzubringenden Außenlastträger liegt entsprechende Zuladung (etwas einfach geraten) bei. Das Cockpit kann ebenfalls etwas Nachdetailierung vertragen, der Schleudersitz muss gegen einen Martin Baker Mk. 5 oder Mk. 7 ausgetauscht werden. Da die Monogram-Crusader auch in Parkstellung gezeigt werden kann, wäre eine Luftbremsenteil praktisch gewesen, da beim Original ganz typisch die Luftbremse nach einiger Standzeit nach unten sank. 
Warnung vor Modellbauerbeiträgen, die bemängeln, das fertige Modell - gleich welches Herstellers - liege zu flach: Wer Originalfotos genau ansieht, wird feststellen, dass nahezu-auf-dem-Bauch-liegen für eine geparkte F-8 geradezu  üblich war.
Fazit: Wer nicht auf’s Geld schauen muss und schnell fertig sein will, spart sich zwar mit dem Hasegawa-Bausatz die Nachgravur, hat allerdings nur eingeschränkte Darstellungsmöglichkeiten. Wer die die Nachgravur nicht scheut und die Tragflächen unten lässt (bei einer geparkten Maschine ohne weiteres möglich),  ist  - auch finanziell - mit dem Revell/Monogram-Bausatz besser bedient, weil er mehr Darstellungsmöglichkeiten bietet.  Bei den Schleudersitzen (Martin Baker Mk 5 oder 7  je nach Einzelfall) ist in beiden Fällen Zukauf oder Selbermachen angezeigt. 

 
Veränderungen/Ergänzungen am Bausatz von Revell/Monogram:
 
  • Rumpfinnenstruktur ergänzt: Da bei hochgeklapten Tragflächen das Rumpfinnere sichtbar wird, hier die Motorverkleidung, muss diese ebenfalls ergänzt, d.h. neu gebaut werden. Anhand eines Fotos in Detail&Scale wurde eine Halbröhre gefertigt und diese mit einigen Leitungen aus Draht und Plastikröhrchen  versehen. Plastikstreifen an den Rumpfseiten geben beim Einfügen den nötigen Halt und Abstand. Leider vergessen, das Ganze zu fotografieren.