Großes Lob an HobbyBoss, dass man sich
dieses zu Unrecht vergessenen Typs angenommen hat. Der Bausatz macht auf den
ersten Blick einen sehr guten Eindruck, die Passgenauigkeit ist
ausgezeichnet. Auch das filigrane Fahrwerk weiß zu überzeugen. Als Plus ist
- mit einer Ausnahme - auch die Bespannung zu nennen, die nicht die sonst
üblichen Durchhänger zeigt. |
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Genau betrachtet stellt man jedoch fest,
dass doch einige Verbesserungen angezeigt sind: |
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- Geschmackssache: Darstellung von Nieten durch
kleine Löcher.
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- Die Motorhaube ist die der F4F-4. Da die FM-2
anstelle des zweireihigen Pratt&Whitney R-1830 den einreihigen Wright
R-1820 hatte, war naturgemäß eine kürzere (und minimal höhere) Motorhaube
vonnöten (im Original jedoch insgesamt 5 cm längerer Rumpf).
Unbedingt ändern!
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- Die Streben der Windschutzscheibe sollten parallel,
nicht trapezförmig verlaufen.
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- Die horizontale Stange an der Rückwand des
Cockpits, über die im Original die Gurte liefen, ist zwar angedeutet,
sollte aber durch eine richtige ersetzt werden.
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- Die Massenausgleiche am Höhenleitwerk fehlen.
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- Bespannung an den Querrudern oben zu krass (im
Übrigen sehr gut).
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- Seitenleitwerksflosse oben vorne zu abgerundet.
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Eine neue Motorhaube zu machen,
funktioniert wie Cockpithauben selbst ziehen (s. dort).
In diesem Fall Ring und Seitenteile getrennt, also 3 Teile, die stumpf
verklebt werden. Länge 1,65 cm, Höhe 2,93 cm, Öffnung 2,14 cm. |
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Am Motor den chromsilbernen
Verteilerring zu ergänzen tut dem Aussehen gut. |
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Die Windschutzscheibe zu korrigieren,
habe ich übersehen (shame on you, Eck!). Zu korrigieren gibt es da gar
nichts. Man muss das Teil selber ziehen. |
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Dieser Punkt soll HobbyBoss nicht
als Fehler angekreidet werden, weil er bisher von allen Herstellern
übersehen wurde. Für ein
realistisches Modell aber ist es wichtig; dass bei der F4F, der F6F und der TBF das unmittelbar auf die Motorhaube folgende Blech hinten leicht abstand.
Lässt sich auf jedem Foto erkennen. Lösung: Oben, unten und vorne Rumpf
flach keilförmig abschaben, so dass ein Blech aus einer Fastfoodschale
bündig anliegt (Dünnes Plastik könnte zu empfindlich sein). Mittels
Kugelschreiber o.ä. Kontur des Auspuffkanals einprägen und wenn alles passt,
verkleben (Leim Geschmackssache). Abschließend mit spitzem Gegenstand die
Schrauben andeuten. |
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Im Cockpit befindet sich im Original an
der Rückwand über dem Sitz eine horizontale Stange, über die die Gurte
liefen. Im Modell zwar angedeutet, eine wirkliche Stange macht sich aber
besser. Der Sitz war nur eine Blechschale, also Bausatzteil dünn schleifen.
Übrige Cockpiteinrichtung durchaus zufriedenstellend. |
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Bespannung korrigieren: Spachtelkitt mit
Flüssigkleber vermischen, glatt auftragen und gut trocknen lassen. Soweit
nicht ohnehin durch leichte Schrumpfung die Rippen wieder sichtbar werden,
leicht schleifen. Bespannung hängt nicht durch! |
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Was die Darstellung von Nieten durch
kleine Löcher anbelangt (Detailierungsfreaks mögen soetwas): Das Original
hatte am Rumpf hervorstehende Rundkopfnieten, die restlichen Senkkopfnieten
waren durch den Auftrag von Grundierung und Tarnfarbe nahezu unsichtbar. Ich
habe alles zugespachtelt (s. oben) und dann nachgraviert. |
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Die Andeutungen der seitlichen
Positionsleuchten an den Tragflächen wurden abgetrennt und durch selbst
gefertigte Tropfen aus Klarsichtmaterial ersetzt (Methode s.
Seite "Leuchten"); mit
Permanentmarker einfärben, hinten in Farbe der Tragfläche). |
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Am Seitenleitwerk wurde das zu runde Teil abgetrennt
und ein passendes Plastikteil eingeklebt, nach dem Trocknen zurecht
geschliffen. |
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Die metallenen Massenausgleiche haben
von der Seite betrachtet die Form eines liegenden Fragezeichens. |
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Soeben auf der CVE-71
Makin Island gelandete FM-2 Wildcat. |
Deutlich zu erkennen ist vorne das
hinten abstehende Blech. Am Höhenleitwerk die beiden Masseausgleiche. Foto:
US Navy |
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Meine sind aus Draht gebogen. Die
Höhenleitwerksflosse erhält dazu entsprechende Schlitze gefräst (0,5 und 2,3
cm von außen gemessen). Befestigung der kurzen horizontalen Abschnitte in
kleinen Nuten am Höhenleitwerk. |
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Alterung: Finger weg von jeglicher
Alterung!!! Die FM-2 war ausschließlich auf (Geleit-) Flugzeugträgern
eingesetzt. Dort gibt es bekanntlich weder Sand noch Steine und das
Einsatzgebiet war eher der Nordpazifik, wo Wolken und Regen nichts
Ungewöhnliches waren. Vergessen Sie "die heiße Tropensonne" (was wie
ausgebleicht aussehen mochte, war womöglich nur Staub). Kräftig zulangen
aber dürfen Sie bei den Auspuffspuren. Die aber bitte von Hellbraun nach
Hellgrau changierend. |
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Die Männlein auf dem Modellfoto sind natürlich
wieder selbst gemacht. |
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Unten: Das gleiche Modell, für die GMM
2012 umgespritzt auf eine Maschine der VC-98 der CVE-94 "Lunga Point,
August 1945 |
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