Modellbau-ABC von Wilfried Eck

 
 
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V

 

 

 VA, VF, etc.

 

 Verspannung

 

 

VA, VF, etc.

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"V" steht hierbei für eine fliegende Einheit, schwerer als Luft ("Z" als Präfix stünde für "leichter als Luft", heute nicht mehr verwendet). Der nächste Buchstabe bezeichnet die Einsatzart (s. Tabelle unten). Die folgende Nummer kennzeichnet die Squadron.  "Squadron" könnte man mit "Staffel" übersetzen, tatsächlich aber ist ihre Stärke nicht normiert. Es gab Squadrons mit drei Maschinen Sollstärke, aber auch solche mit 18.

Da seit 07.11.1946 die Nummerierung einer Maschine und seit 01.05.1948 auch die dazu gehörende Markierungsfarbe genormt sind, ist dies für den Modellbauer nicht uninteressant. Soll heißen: Aus der ersten Ziffer der Nummer ergibt sich automatisch die dazu gehörende Markierungsfarbe wie umgekehrt aus der Markierungsfarbe auf die erste Ziffer geschlossen werden kann. Bei Schwarzweißfotos ist dies recht hilfreich. Die beiden folgenden Ziffern kennzeichnen die hierarchische Stellung der Maschine innerhalb der Squadron: Kommandeur der Air Group bzw. heutzutage Air Wing "00", Staffelkapitän "01", Stellvertreter "02" und so fort*.  Dies gilt allerdings nur für Trägerflugzeuge, obwohl auch bei anderen nicht selten so verfahren wird.

Bei der obigen F3H Demon der VF-13 kann man also anhand der Bugnummer "104" auch auf einem Schwarzweißfoto auf die Markierungsfarbe Rot schließen, wie umgekehrt eine Maschine mit roter Markierung eine 100er Nummer haben muss. 100er Nummern bezeichnen die "senior squadron", die Markierungsfarbe der 2.  Jäger-Squadron ist damit automatisch Gelb.

Flugzeuge des US Marine Corps erkennt man an dem dazwischen geschalteten "M", also z.B. VMF-214. Die Nummerierung der einzelnen Maschinen erfolgt hier in der Regel durch einfaches Durchzählen, auch bei den Markierungsfarben ist mehr Freiheit gegeben, Ausnahme: Wenn die Squadron ist auf einem Flugzeugträger eingesetzt ist. Dann erhält sie die ihrer Mission entsprechenden Nummern (Farben soweit bei "low visibility"-Anstrichen noch angewandt).

Dieses System ist seit seiner Einführung zumindest bis zu den 500er Nummern relativ konstant geblieben, bei den höheren Nummern ist jedoch durch Wegfall einer Einsatzart (z.B. VAH - attack heavy) gelegentlich eine Verschiebung eingetreten. Und, wie üblich, um die Sache nicht zu einfach zu machen: Ausreißer gab/gibt es auch.

*Die heutzutage gebräuchlichen Namensaufschriften erfolgen zwar entsprechend der hierarchischen Stellung eines Piloten innerhalb der Squadron (je höher die Nummer, desto niedriger der Rang), besagen aber keinesfalls Eigentumsverhältnisse. Man fliegt, was gerade flugklar ist (darum weiß man bei Fotos nie, wer wirklich drinsitzt). Zum einen hat die Navy seit je her mehr Piloten als Maschinen, zum anderen will es der Brauch, dass die Maschine eigentlich dem 1. Wart "gehört", der sie nur zum jeweiligen Einsatz an den zugeteilten Piloten "ausleiht."

Gleiches galt im WK II, allerdings mit dem Unterschied, dass Namensaufschriften und persönliche Markierungen verboten waren (Die Avenger von George Bush z.B. trug nach seiner eigenen Aussage nie solche). Was auf Fotos zu sehen ist, waren oftmals nur Aufkleber für Publicityfotos. Allerdings konnte es in der Weite des Pazifiks schon mal vorkommen, dass man das Verbot geflissentlich übersah. 

Letzter Stand 05.03.1982 (danach low-visibility-Anstriche):

Bezeichnung
Mission
Nummer
Markierungsfarbe
VF
Fighter
100-114
Insigina Red
VF
Fighter
200-214
Orange Yellow
VA
Attack
300-315
Light Blue
VA
Attack
400-415
International Orange
VA
Attack
500-512
Light Green
VAW
Airborne Early Warning
600-603
Insignia Blue
VAQ
Electronic Countermeasures
604-607
Maroon
HS
Helicopter
610-617
Magenta
VS
Patrol
700-713
Dark Green
VFP
Reconnaisance
115-117
Black

Die hauptsächlichsten Sonstigen, nicht trägergestützten  (Keine Nummern- und Farbzuteilung):

VP Patrol
VR Transport
VU Utility
VT Training
VX Development

Nicht mehr verwendet:

VAH Attack Heavy
VC Composite Sqn.
VMCJ Marine Composite Sqn.

Einheitsbezeichnungen im WK II (Buchstaben teilweise auch in Kombination, z.B. VBF = Jagdbomber):

VB Bomber
VF Fighter
VO Observation
VS Scouting
VT Torpedo

Daneben gab und gibt es weitere Einheitsbezeichnungen, die in der Regel aus Abkürzungen des Einsatzauftrags  bestehen (z.B. "FAGU" für "Fleet Air Gunnery Unit"). In der Regel sind das aber Einheiten der zweiten Linie. 

Äußerst empfehlenswerte Seiten zu diesem Thema:

http://www.history.navy.mil/avh-1910/APP16.PDF

http://www.history.navy.mil/branches/nhcorg4.htm (Übersicht)

 



 

Verspannung:

a) Schmerzhafte Begleiterscheinung kniffliger Modellbauarbeiten.

b) Stahldrahtverbindung zur Befestigung und Stabilisierung an Flugzeugen früherer Zeit.

Im Modellbau gibt es dafür verschiedene Methoden. Entschieden abzuraten ist von Fäden aus dünn gezogenem Gießast, da zum einen bereits das Anbringen schwierig ist, zum anderen aber diese Teile nach einiger Zeit spröde werden und beim bloßen Hingucken abbrechen. Auch Angelschnur ist nicht unbedingt das Wahre, da auch eine dünne meistens immer noch zu dick ist.

Lösung: Faden aus einer Strumpfhose (muss nicht unbedingt selbst getragen worden sein). Da ein solcher Faden seinerseits aus mehreren Einzelfäden besteht, kann man durch Aufdröseln jede gewünschte Stärke erreichen. Die Farbe ist dabei völlig unwichtig.

Der Faden wird dabei nur soweit gespannt, dass die Kringel verschwinden, ist also noch genügend flexibel, um auch eine  unabsichtliche Berührung aushalten zu können. Die Befestigung funktioniert im Prinzip wie bei "Antennen" beschrieben (s. Seite A). In 1/48 oder größer kann man durchaus auch den dazu gehörenden Spannschlössern Aufmerksamkeit schenken. Röhrchen sehr dünn ziehen, Stücke passender Länge abschneiden; Faden am kurzen Ende längs an einem Stück dünnem Draht (z.B. aus Stromkabel) mit Sekundenkleber befestigen und dann beides zusammen durch das Röhrchen ziehen. Anderes Ende ebenso. Verklebt wird erst nach dem Befestigen des Fadens.

Das größte Problem bei der Verspannung sind die zumindest in späterer Zeit anzutreffenden Stabilisierungsstreben im Kreuzungspunkt der Tragflächenverspannung. Die einzige Lösung, die ich bisher gefunden habe, ist, in einen dünnen Messing- oder Kupferdraht an den Auflagestellen V-förmige Ausschnitte einzuritzen (-fräsen) und das Ganze nach dem Aufbringen mit Sekundenkleber zu fixieren.