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Wasser | "weathering" | Wettbewerb |
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CV-8 Hornet, Tamiya 1/700 |
Das Wasser im o.a. Hornet-Modell besteht aus "Fimo". Das ist eine Knetmasse, die bei den empfohlenen 170 Grad hart wie Holz wird. Kleinere Teile über einem Toaster drehen, größere in die Bratröhre. Gibt es in jeder Spielwarenabteilung in verschiedenen Farben.
Für die Wasserdarstellung wurden zunächst auf einem Brettchen flache Streifen "Fimo" nebeneinander gelegt und so miteinander verknetet, dass eine Oberfläche ohne Spalten entstand. Dann wurden mit dem Fingernagel des Zeigefingers die Wellen eingedrückt (irgendeinen passenden Gegenstand verwenden ginge natürlich auch). Für den schaumigen Teil hinter dem Heck wurde weißes Fimo verwendet, im Übrigen blaues. Was aber nicht so wichtig ist, denn nachdem das Teil in der Bratröhre in ca. 25 Minuten gehärtet und danach abgekühlt war, wurde mit der entsprechenden glänzenden Farbe übermalt. Nach dem Trocknen nochmal mit Klarlack darüber. Fertig! - Und ganz einfach. Vor dem Härten wurde natürlich der dem Schiffsrumpf entsprechende Teil herausgetrennt, was aber auch kein Problem ist, da man durch Eindrücken des Modells in das "Fimo"-Wasser dessen Kontur sehr deutlich sehen kann.
Das ist natürlich nur ein Beispiel für einen kleinen Maßstab. Empfehlenswert ist aber vor allem die Darstellung, die Christian Lehmann für seine HMS Antelope gewählt hat.
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"Expertenausdruck" für das "Altern/Verwittern" des Anstrichs von Modellen. Gemeint ist hier nicht pre- und aftershading, weil es dabei um das Akzentuieren von Blechstößen geht.
Ob und wie eine Farbe altert, verwittert, hängt von ihrer chemischen Zusammensetzung, den äußeren Umständen, denen sie ausgesetzt war und vor allem von der Zeit ab.
Wenn es denn unbedingt sein muss: "'Trockenmalen" (Seite "T") ist nicht empfehlenswert, weil damit leicht eine körnige Oberfläche entsteht, auf der Abziehbilder nicht mehr gut haften.
Am besten gelingt es mit einer Methode, die ich schon lange bevor es pre- und aftershading gab, angewandt habe. Im Prinzip genauso, jedoch mit dem Unterschied, dass die hellere bzw. dunklere Farbe sehr dünnflüssig aufgetragen und wo nötig mit dem feuchten Pinsel verwischt wird.
Grundregel in jedem Fall: Nicht übertreiben! Wenig, aber gekonnt, ist oft mehr.
Beispiele siehe F2A-3 Buffalo und B-24 Liberator
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In einer Modellbauausstellung Prämierung des besten Modells. Möchte man meinen.
Welches Modell in der Praxis tatsächlich gewinnt, hängt jedoch von vielen Faktoren ab, die nicht unmittelbar mit der Qualität eines Modells zu tun haben. Hier zwei Beispiele aus meiner Juroren-"Karriere":
Soll Flugzeuge bewerten, suche mir zwei kompetente Mitstreiter. Auswahl der Modelle nach Plätzen eins bis drei (wen interessiert "ferner liefen"?), Diskussion bei unterschiedlicher Auffassung, Abstimmung, fertig, Mitteilung des Ergebnisses an das Kampfgericht. - Zu unserer großen Überraschung erhält aber unsere Nummer zwei den ersten Platz. Auf Protest hin Entscheidung, dass der verkündete Sieger seinen Pokal behalten dürfe, der Zweite aber auch einen Siegerpokal bekomme. Im Ergebnis zwei erste Plätze, kein Zweiter.
Erfahre zu meiner Überraschung, dass ich, wie die anderen Jurymitglieder, alles bewerten solle. Auf Einwand, dass ich zwar einen Panzer III von einem Panzer V unterscheiden könne, aber Details nicht, Antwort, ich solle einfach gucken, welches am schönsten sei. Bewertung auf einem Blatt mit Skala 1 - 10. - Ohne große innere Überzeugung meiner Wahl tat ich das dann. Leider habe ich nie erfahren, ob ich vielleicht als Einziger dem späteren Siegermodell eine Vier gegeben habe.
Gründe, wie Preise zustande kommen, gibt es viele und das war auch der Grund, weshalb ich mich nie an einem Wettbewerb beteiligt habe (vielleicht war es auch nur Feigheit).
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