Modellbau-ABC von Wilfried Eck

 
 
A B C D E F G H I/J K L M N O P Q R S T U V W X/Y Z

 

N

 

 

(US) Nationalarchiv

(US) Navy

Nishisawa

 

 

Nationalarchiv:

Sammlung von Text- und Bilddokumenten in Washington D.C. WK II-Fotos sind insofern problematisch, als  eine ganze Menge ohne Zuordnung erst nach dem Krieg betextet wurde. Leider nicht immer zutreffend. Es kann also sogar in seriösen Publikationen vorkommen, dass als Quelle zwar das Nationalarchiv genannt, die Bildunterschrift aber völlig unzutreffend ist. Manche kann man ohne große Mühe als falsch identifizieren (eine japanische "Jill" kann nicht bei Midway abgeschossen worden sein), andere setzen profunde Sachkenntnis voraus, bei manchen ist der Ursprung kaum oder gar nicht mehr feststellbar.



Navy:

Angloamerikanische Bezeichnung für Marinestreitkräfte. Bezeichnung für die Marineinfanterie: US Marine Corps ("Marines").

Eigene Seiten zu Flugzeugträger und Modellbau: Seiten F, F.2, F.3

Markierungen 1938-1945: Teil I, 1938-1941 (folgende Links bis 1945 s. dort)

Farben der Navy-Flugzeuge: Seite O, Fakten, Hintergründe 1941-45: Seite O.2

Hervorragende Webseiten mit allen Informationen zu Geschichte, Schiffen und Flugzeugen der US Navy: http://www.navy.mil

Geschichte von Einheiten, Flugzeugen etc.: http://www.history.navy.mil/branches/nhcorg4.htm



Nishizawa, Hiroyoshi:

Nishizawa

Bleich und abgemagert, von Malaria und Hautkrankheiten geplagt, dazu verschlossen und mitunter aufsässig, entsprach Hiroyoshi Nishizawa kaum dem Idealbild eines Jagdflieger-Asses. Und doch war er das As der Asse.

Geboren am 27.01.1920,  trat Nishizawa 1936 seine Ausbildung in der kaiserlich-japanische Marine an, die er 1939 als 16. von 71 Teilnehmern absolvierte. Es folgten Kommandierungen zu verschiedenen Einheiten, seinen ersten "Abschuss" (die Catalina erreichte mit nur einem Motor ihre Basis) erzielte er am 03.02.1941. In Lae und später vor allem Rabaul zeigte sich bald die Meisterschaft des Hiroyoshi Nishizawa. Seine legendäre Beherrschung der Maschine, seine unkonventionellen und unberechenbaren Flugmanöver trugen ihm den Ruf "Teufel von Rabaul" ein. Auch als die neuen Hellcats und Corsairs seiner A6M nominell überlegen waren, verstand es Nishizawa, dennoch zu Abschüssen zu kommen.

Im Herbst 1944 waren es 85 von seinem Kommandeur bestätigte. Hierzu muss man wissen, dass Abschüsse nicht dem einzelnen Piloten, sondern der Einheit zugerechnet wurden, so dass alle anderen diesbezüglichen Zahlen eigentlich Schätzungen sind. Am 25.10.10.1944 flog Nishizawa Begleitschutz für den ersten Kamikazeeinsatz und zeigte sich tief beeindruckt. Zusammen mit der Meldung von zwei Hellcat-Abschüssen teilte er Kommandeur Nakajima jedoch auch mit, er habe nur noch wenige Tage zu leben und bitte deshalb, zum nächsten Kamikazeeinsatz eingeteilt zu werden. Ob Nakajima diese Vorahnung ernst nahm, ist nicht überliefert. Er lehnte jedenfalls unter Hinweis auf die Unersetzlichkeit Nishizawas ab.

Am nächsten Tag bestieg Nishizawa mit einigen anderen Piloten eine zweimotorige Maschine, um  Ersatzflugzeuge  von Clark Field nach Mabalacat holen. Die Maschine  wurde jedoch über der Insel Mindoro abgeschossen. Einem Leutnant Harold P. Newell von der VF-14 wurde zwar an diesem Tag der Abschuss einer Ki-49 Donryu ("Helen") zugesprochen, ungeklärt ist aber, ob es sich wirklich um eine Maschine dieses Typs gehandelt hat, denn dass Marinepiloten mit einer Heeresmaschine transportiert wurden, ist sehr fraglich (nach anderer Lesart soll es eine "Tabby" gewesen sein). Welcher Typ auch immer, der bisher unbesiegte Nishizawa  war - Ironie des Schicksals -  nicht im Kampf, sondern als bloßer Passagier gefallen.

In einer Meldung an alle Einheiten (höchste Auszeichnung, denn Orden kannte das japanische Militär nicht) wurde sein Tod vermeldet und seine Verdienste gewürdigt. Posthum wurde er zum Leutnant befördert.